Wesel Auszeichnungen für Kümmerer mit Herz
Wesel · Am 22. August werden im Bühnenhaus die Integrationspreise der Stadt verleihen. Die RP stellt heute die Preisträger vor.
Im Bühnenhaus wird am 22. August der Integrationspreis der Stadt Wesel gleich an drei Personen beziehungsweise Organisationen verliehen, die sich im besonderen Maß um die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verdient gemacht haben. Der mit 750 Euro dotierte Preis wird natürlich gedrittelt. Die Entscheidung im Integrationsrat fiel einstimmig (RP berichtete).
"Die 250 Euro werde ich in unser Sommerfest investieren", sagt Helga Röhling vom Verein S.E.R. Kinderhilfe, eine der drei Preisträger (Vorschlag der Grünen). Zusammen mit einem halben Dutzend ehrenamtlicher Mitarbeitern sorgt die mittlerweile 78-Jährige seit 17 Jahren dafür, dass Weseler Kinder im Alter von fünf bis 17 mehrfach in der Woche ihre Freizeit auf dem S.E.R.-Hof zwischen Brünen und Dingden verbringen.
"Zeit für Kinder" lautet die Philosophie der Kinderhilfe. Bei den Treffen steht ein faires, tolerantes und achtsames Miteinander im Mittelpunkt. "Viele haben hier an Selbstwertgefühl gewonnen", sagt Helga Röhling, die sich für Kinder aus allen sozialen Schichten und Kulturen einsetzt. Die großen und hellen Räumlichkeiten bieten genügend Freiraum für eine kreative Freizeitgestaltung. Durch großzügige Spenden und mit viel "Muskelhypothek" von Ehrenamtlichen wurde der beliebte Abenteuerspielplatz eingerichtet. In einer kleinen Küche werden Mahlzeiten zubereitet. "Auf gute Tischsitten legen wir besonderen Wert", sagte Helga Röhling, die für ihr Engagement schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Unter anderem von, Kreis, RWE, Lions-Club und nicht zuletzt von Ex-Familienministerin Renate Schmidt.
Auch für Hasan Özbektas (58) ist der Integrationspreis (Vorschlag: Moscheeverein "Vatan Camii" mit Sitz an der Caspar-Baur-Straße) nicht die erste Auszeichnung. Der 58-jährige Trainer der Weseler Gymnastikschule landete 2005 bei der Wahl zum Sportler des Jahres auf dem dritten Platz. Bereits seit 37 Jahren gibt er Mädchen und Jungen kostenlosen Unterricht in den Kampfkunstarten Taekwondo und Hapkido. "Wir haben beim Training in der Halle der Martini-Schule Kinder verschiedener Nationalitäten. Und ich erkläre ihnen, dass sich durch Sport auch ihre schulischen Leistungen verbessern", sagt der Vater von drei erwachsenen Kindern.
Das Preisgeld will er übrigens einem Freund schenken, "dem es nicht so gut geht". Aktuell trainiert er zweimal pro Woche 85 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 20 Jahren.
