Wesel AVG und Hülskens arbeiten nun zusammen

Wesel · Seit Anfang des Schuljahres gibt es einen neuen Kernlernplan. Der schreibt unter anderem im Fach Geografie vor, dass sich Schüler der Oberstufe mit dem Thema Steinkohle, Braunkohle oder alternativ mit einem regionalen Rohstoff auseinandersetzen sollen.

 Das Thema Kiesabbau und Renaturierung wird Unterrichtsstoff.

Das Thema Kiesabbau und Renaturierung wird Unterrichtsstoff.

Foto: Archiv

Für Geografie-Lehrer Christian Karus vom Andreas-Vesalius-Gymnasium war sofort klar, dass er ab Anfang 2015 in den Jahrgangsstufen zehn und zwölf das Thema Kiesgewinnung aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Schülern betrachten wird. Und weil das AVG bereits seit Jahren über die sogenannte Junior-Ingenieur-Akademie (Klasse acht) Kontakte mit der Weseler Kiesfirma Hülskens pflegt, kam Schulleiterin Dorothée Brauner auf die Idee, eine Kooperation mit dem traditionsreichen Unternehmen einzugehen. Der entsprechende Vertrag wurde gestern im Büro der AVG-Chefin unterzeichnet.

Damit niemand auf die Idee kommt, das AVG könnte in irgendeiner Form Werbung für das Kiesunternehmen machen, stellte Brauner vor der Vertragsunterzeichnung klar, "dass wir nicht der verlängerte Arm von Hülskens sind. Hier werden Lehrpläne verzahnt mit der Möglichkeit, Schülern die Arbeitsweise eines regionalen Unternehmens zu zeigen."

In der Praxis wird es so sein, dass Experten von Hülskens im Andreas-Vesalius-Gymnasium über ihre Tätigkeit (inklusive Renaturierungsmaßnahmen) berichten und sich dabei auch kritischen Fragen stellen. Denn oftmals, so weiß Studienrat Karus aus Erfahrung, "sind viele Schüler anfangs überzeugt, dass Kiesabbau generell schlecht ist". Weiterhin sind Exkursionen geplant. Beispielsweise zur Xantener Süd- und Nordsee oder in den Weseler Lippemündungsraum.

AVG-Schülersprecherin Julia Bödecker begrüßt unter anderem, dass man im Rahmen der Kooperation auch die Möglichkeit habe, einen Blick in die Arbeitswelt zu werfen. Und vielleicht zeigt am Ende der eine oder andere Schüler so viel Interesse an der Thematik, dass er bei Hülskens eine Facharbeit schreibt oder dort ein Praktikum absolviert.

Keine Frage, dass auch Hülskens-Geschäftsführer Michael Schulz in der Kooperation viele Vorteile sieht. Zum einen könnten Schüler bei Diskussionen die Fähigkeit der Argumentation trainieren. Zum anderen könne man womöglich von den Fragestellungen der jungen Leute lernen und sich Gedanken machen.

Bisherige AVG-Kooperationspartner: Hochschule FOM, Musikschule, Uni Duisburg und Telekom-Stiftung

(RP)
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