Wesel Bad-Standort: Politik stellt Fragen an Stadt

Wesel · Gestern tagte der Bäder-Aufsichtsrat. Am Rande gab es kritische Fragen von FDP und WfW.

Die Debatte um den neuen Standort für das geplante Kombi-Bad in Wesel hält an. SPD-Fraktionschef Ludger Hovest kritisierte gestern den Regionalverband Ruhr für das mögliche Aus für den Standort Rheinbad scharf: "Die Entscheidung folgt einer falschen grünen Ideologie, die auch manche meiner Parteifreunde teilen." Es könne nicht sein, dass einem Standort wie dem Rheinbad, der alle Voraussetzungen mitbringe, am Ende die Genehmigung verwehrt wird.

Gibt es in einer großen Kreisstadt wie Wesel wirklich keinen einzigen Standort, an dem sich ein Freibad und ein Hallenbad kombinieren lassen? Teile der Weseler Politik kritisierten gestern dafür auch die Stadtverwaltung, die seit zwei Jahren im Gespräch mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) war, am Ende jetzt aber erst einmal mit leeren Händen da steht. Gestern tagte der Bäder-Aufsichtsrat - auch dort ging es nach Informationen unserer Redaktion noch einmal um die Standortfrage. Und auch in der Aufsichtsratssitzung sind die diskutierten Standorte, wie am Vorabend bei den Fraktionssitzungen von CDU und SPD, genannt worden: das Flachglas-Gelände, der Viktoriasportplatz, die Eissporthalle Feldmark, der Sportplatzbereich in Lackhausen und der Auesee in Wesel. Für alle Standorte sieht die Verwaltung keine Realisierungsmöglichkeit. Bleiben am Ende nur die beiden Standorte Heubergpark und Rheinpark, die jedoch ebenfalls problembehaftet sind.

FDP-Fraktionschef Bernd Reuther zeigte sich irritiert über die am Montag bei der SPD publik gewordene Aussage, dass mehrere Alternativstandorte diskutiert worden seien. "Das stimmt so nicht. Und es gab auch keine Prüfung der Verwaltung - jedenfalls wurden wir bislang nicht über Prüfungsergebnisse informiert", sagte Reuther. Für ihn ist klar, dass zunächst einmal die Frage des Bad-Standortes geklärt werden muss, bevor über Details zum Badbau gesprochen werden kann. "Denn erst dann weiß man ja auch, was überhaupt möglich ist. In den Heubergpark beispielsweise würde auch theoretisch kein Freibad für ein Kombibad passen - schon aus Emissionsgründen." Reuther fordert die Verwaltung auf, die Politik über alle denkbaren Alternativstandorte zu informieren und diese zu diskutieren. "Das ist nötig, weil die Politik am Ende auch entscheiden muss", so Reuther.

Die Fraktion WfW im Rat machte gestern einen Brief an Stadtchefin Westkamp (SPD) öffentlich. Darin schreibt der WfW-Fraktionschef Thomas Moll, dass nach seiner Kenntnis bereits seit dem 26. Oktober 2015 eine negative Stellungnahme vom RVR vorliegt. Er schreibt einen umfangreichen Fragenkatalog und will unter anderem wissen, welche planungsrechtlichen Hürden es an welchen geprüften Standorten gibt.

(RP)
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