Hamminkeln Baegert-Gesellschaft prüft Schloss-Sanierung

Hamminkeln · Mitgliederversammlung bestätigt Vorstand und hört Berichte übers laufende Projekt Plugin mit Verkaufsplattform für Stipendiaten-Werke.

Hamminkeln: Baegert-Gesellschaft prüft Schloss-Sanierung
Foto: Malz Ekkehart

Die Derik-Baegert-Gesellschaft steht vor großen Aufgaben. 2018 wird sie 50 Jahre alt. Das ist sicher ein Grund zum Feiern, ruft aber auch Dimensionen in Erinnerung. Denn seit der Gründung 1968 ist baulich am Ringenberger Schloss nichts mehr passiert, sagt Christof Schmidt-Rotthauwe, Vorsitzender des Träghervereins. Explizit geht es um den Nordtrakt und die Ausstattung der Atelierräume für Stipendiaten. Küchen und Bäder seien auf dem Stand des Gründungsjahres. Auch in Sachen Dämmung wäre was zu tun. Schmidt-Rotthauwe streifte das Thema jetzt auf der Mitgliederversammlung der Gesellschaft. Auf Beschluss des Vorstandes, so der Vorsitzende im RP-Gespräch, haben die Architekten Ludger Ebbert und Theo Büning mit einer Untersuchung begonnen. Sie sollen ermitteln, was an Arbeiten nötig ist und was das am Ende kosten wird.

"Es geht über eine Renovierung hinaus, wird eher eine Sanierung", sagt Schmidt-Rotthauwe. Die Mittel wird der Trägerverein Baegert-Gesellschaft nicht aufbringen können. Er ist Mieter des Schlosses, das der Stadt Hamminkeln gehört. Deren Haushalt steckt bekanntlich in einem äußerst engen Korsett. Also müsse nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten bei Land, Bund und Denkmalschutz gesucht werden, sagt Schmidt-Rotthauwe. Das gehe nur mit rechtzeitiger und gründlicher Vorbereitung. Mitte 2019 wäre ein anzupeilendes Ziel für den Beginn der Arbeiten. Denn am 30. Juni 2019 läuft das aktuelle Projekt Plugin aus und man könnte das Schloss für ein halbes Jahr teils räumen, um die Arbeiten durchführen lassen zu können.

 Bauhistorisches Kleinod und Hort der Kunst: das Ringenberger Schloss

Bauhistorisches Kleinod und Hort der Kunst: das Ringenberger Schloss

Foto: Ekkehart Malz

Ein Bildbericht der küntlerischen Leiterin Dr. Gudrun Bott über die Arbeit des vergangenen Jahres stand im Mittelpunkt der Versammlung. Denn in Ringenberg selbst sieht man längst nicht alles davon. Plugin beinhaltet auch eine Verkaufsplattform. Über diese können die jeweiligen Stipendiaten zehn ihrer Arbeiten auch an anderen Orten präsentieren und zu maximal 200 Euro das Stück verkaufen. Angeschlossen sind Museen und Geschäfte in Münster, Enschede, Nimwegen, Kleve und Düsseldorf. Die erste Serie lief 2016 durch. Jetzt kommt die zweite in die Läden und 2018 die letzte. Nichtverkauftes wird im Schloss gesammelt und mit einer Sonderveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen angeboten.

Rund 300.000 Euro hat die Baegert-Gesellschaft im Jahr zur Verfügung. Die Hälfte kommt von der Euregio. Kulturstiftung NRW, Niederrheinische Sparkasse und Mondriaan-Fonds sind weitere Förderer.

(RP)
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