Wesel/Hünxe/Schermbeck Bäume weichen neuer Amprion-Trasse

Wesel/Hünxe/Schermbeck · An der Alten Raesfelder Straße hat der Netzbetreiber die Waldschneise deutlich verbreitert - zum Schutz der Leitung.

 Entlang der Alten Raesfelder Straße ist die Waldschneise für die neue Stromtrasse deutlich verbreitert worden.

Entlang der Alten Raesfelder Straße ist die Waldschneise für die neue Stromtrasse deutlich verbreitert worden.

Foto: Ekkehart Malz

Baumstümpfe am Straßenrand, Holzstapel, so weit das Auge reicht und neue Trägermasten in einer deutlich verbreiteten Waldschneise - an der Alten Raesfelder Straße wird das gigantische Bauvorhaben sichtbar. Kilometerweit wurden dort Bäume gerodet und Felder geebnet. Bis Anfang 2016 will Stromnetzbetreiber Amprion für rund 13 Millionen Euro dort den Bauabschnitt der neuen 380-kV-Höchstspannungsleitung fertigstellen.

Insgesamt 28 neue 380-kV-Höchstspannungsmasten wird Amprion in den nächsten Monaten in dem 11,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wesel-Lackhausen und Bredenwinkel errichten. Parallel zu den Bauarbeiten für die neuen Masten werden die 46 alten Träger aus dem Jahr 1928 demontiert. Die Arbeiten finden jedoch nicht überall gleichzeitig statt. "Die Wanderbaustelle zieht sich über das gesamte Trassengebiet", sagt Amprion-Sprecher Jörg Weber. "Der Baumschnitt ist der erste notwendige Schritt unserer Vorbereitung. Anschließend werden Zufahrtswege für die Baustellenfahrzeuge und das Material erschlossen."

An der Alten Raesfelder Straße sieht man den Baufortschritt deutlich: Im Februar wurden die ersten Bäume gefällt. Ein Großteil der Masten steht bereits und ist beidseitig von einer gerodeten Fläche umgeben. Diese Schutzstreifen sollen die Leitungen zukünftig vor Bäumen oder Ästen abschirmen. "Gerade bei Sturm stellen umgeknickte Äste oder entwurzelte Bäume eine Gefahr für die Trasse und damit auch für die Stromversorgung der Bürger dar", erklärt Weber. Deshalb sei die beidseitige Rodung der Bäume für den sicheren Betrieb notwendig. Zusätzlich wurden an einigen Kreuzungen bereits meterhohe Holzkonstruktionen errichtet, die beim Anbringen der Seile als Hilfe und Schutz dienen sollen.

Laut Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf müssen Ausgleichspflanzungen für die Rodung der Waldabschnitte vorgenommen werden. Gemeinsam mit den Forstbetrieben werde Amprion prüfen, wo Teile des Waldes in der Nähe der Stromleitung wiederhergestellt werden können. "Weitere Aufforstungen werden später an anderer Stelle hinzukommen", sagt Bernd Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung.

Der Abschnitt, der neben Wesel auch die Gemeinden Hünxe und Schermbeck berührt, ist Teil einer rund 150 Kilometer langen Freileitung, ausgehend von der Umspannanlage Niederrhein an der Lippe in Wesel über Borken und Lingen bis nach Meppen im Emsland. Die Planungsunterlagen liegen vom 16. April bis zum 15. Mai bei der Stadt Wesel sowie den Gemeinden Hünxe und Schermbeck aus und können auch auf der Homepage der Bezirksregierung Düsseldorf unter www.brd.nrw.de abgerufen werden.

(RP)
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