Schermbeck Bahn frei für die Feldbahn

Schermbeck · Die Feldbahnfreunde Schermbeck-Gahlen feierten ihr zehnjähriges Bestehen. Museum zur Tonbaugeschichte geplant.

Ihr zehnjähriges Bestehen verbanden die "Feldbahnfreunde Schermbeck-Gahlen" am Samstag im Gahlener Aap nahe der Sportanlage des TuS Gahlen mit einer Feier auf ihrem Betriebsgelände, das ihnen die Familie Haferkamp im Jahr 2007 zur Nutzung überlassen hat. Bei trockenem Sommerwetter nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, sich von den Feldbahnfreunden über ihre Arbeit, über ihren Fahrzeugpark und die Planungen informieren zu lassen.

Von der Möglichkeit, die 650 Meter lange Ausbaustrecke zwischen Café Haferkamp und TuS Gahlen auf der Südseite des großen Feldes nördlich der Zufahrt zur Jugendfreizeitstätte mit zwei Zugeinheiten zu befahren, machten große und kleine Besucher während der siebenstündigen Öffnung gerne Gebrauch. Für die Fahrten konnten nicht nur eigene Loks und Personenloren genutzt werden, sondern auch die Lok Kay Winklers, die dieser aus Ennepetal nach Gahlen gebracht hatte und auch selbst steuerte.

Die innerhalb des letzten Jahres angelegte Strecke ist zwar einspurig angelegt, aber eine Ausweichstelle ermöglicht einen Gegenverkehr. "Ich bin überrascht, wie gut unser Angebot angenommen wird", freute sich der Vorsitzende Michael Nienhaus. Diesen Eindruck konnte auch die gemeindliche Tourismus-Fachwirtin Birgit Lensing mitnehmen.

Beim Rundgang konnten die Besucher den Fahrzeugpark der Feldbahnfreunde in Augenschein nehmen. Vier Loks gehören dem Verein. Die älteste Lok, eine DIEMA DS 16 aus dem Jahre 1939, ist eine Dauerleihgabe der Schermbecker Dachziegelwerke Idunahall. In der Anfangszeit gehörte die Lok der Hervest-Dorstener Tief- und Straßenbaufirma Friedrich Schaub. Diese 78 Jahre alte Lok war am Samstag ebenso auf der Strecke im Einsatz wie eine DIEMA DS 28, die nach ihrer Fertigstellung 1960 im Ton-Werk Hamann & CO in Brunkensen bei Alfeld an der Leine im Einsatz war und nach mehrfachem Besitzerwechsel im Mai 2007 von den Feldbahnfreunden übernommen wurde.

Im Verlauf des kommenden Jahres soll mit dem Verlegen der 600 mm breiten Gleise am Nordrand des Feldes nahe der Lippe begonnen werden. Viel ehrenamtliches Engagement ist dazu erforderlich. An jedem Mittwoch treffen sich einige der 35 Mitglieder, um Arbeiten zu verrichten. Arbeitseinsätze an Samstagen werden nach Absprache erledigt.

Parallel laufen Planungen für ein Museum zur Tonbaugeschichte. Auf dem Gelände soll nahe der Gaststätte eine Hütte errichtet werden. Dort sollen Gegenstände und Dokumente ausgestellt werden, die an die Ton-Förderung und -verarbeitung erinnern. Die Tonvorkommen im Schermbecker Gemeindegebiet führten dazu, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Schermbeck die Töpferei boomte und im 20. Jahrhundert große Ziegeleien entstanden.

(hs)
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