Hamminkeln Bauprojekt Raiffeisenstraße vor Lösung

Hamminkeln · Die Bebauung der Brache in Hamminkelns Mitte rückt näher. Die Vertragsverhandlungen sind fast beendet. Rat und Planungsausschuss wurden deshalb gestern zu einer Sondersitzung eingeladen.

 Der Rewe-Markt in Hamminkeln. Er könnte erweitert werden.

Der Rewe-Markt in Hamminkeln. Er könnte erweitert werden.

Foto: Ema

Nach der herbeigesehnten ersten Einigung und dem folgenden plötzlichen Aus für die Bebauung in Hamminkelns Mitte war das jahrelang diskutierte Projekt Raiffeisenstraße in der Sackgasse. Überraschende Planungsänderungen nach Protesten von Anwohnern schienen einen unlösbaren Konflikt zu hinterlassen. Kaum jemand glaubte, dass die Brache mitten im Einkaufszentrum der Stadt noch bebaut werden würde.

Zähe Verhandlungen hinter den Kulissen haben wohl zu einer Lösung geführt - auch wenn die letzten vertraglichen Feinheiten noch ausstehen. Kennzeichen für die Einigung von Stadt und den örtlichen Investoren Schneiders und Schleiting ist die Einberufung einer Sondersitzung von Rat und zuvor Planungsausschuss für den 6. September. Dabei geht es um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der Art und Größe des Vorhabens festlegt, sowie formal um die Aufhebung des bestehenden Plans. Damit rückt unter anderem die Ansiedlung des vielfach geforderten Drogeriemarktes (dm) näher. Zudem macht die Bebauung die Erweiterung des Rewe-Marktes auf den heutigen Parkplatz hinaus möglich. Dafür besteht bereits eine Baugenehmigung.

Der Knoten für das Verschwinden der Brache und die Aufwertung in zentraler Lage scheint somit durchgeschlagen zu sein. Der Durchführungsvertrag, an dem aktuell eine Rechtsanwaltskanzlei arbeitet, werde derzeit final abgestimmt, heißt es.

Was ist konkret geplant? Das Bauprojekt umfasst ein Geschäfts- und Praxenhaus an der Blumenkamper Straße sowie ein Geschäftshaus (mit Drogeriemarkt) und Wohnungen an der Raiffeisenstraße. Zwischen beiden werden Parkflächen geschaffen. Beide für Hamminkelner Verhältnisse sehr große Gebäude sind im Volumen reduziert worden, so wie es Kritiker gefordert hatten. Der Neubau an der Ecke Blumenkamper-/Raiffeisenstraße (mit einem Textiler) verliert 1,60 Meter an Höhe bei gleicher Etagenzahl. Vor dem Haus entstehen längs ausgerichtet Parkbuchten. Es rückt deshalb 1,50 Meter zurück. Bewohner und Belegschaft können in einer Tiefgarage parken. Diese galt wegen ihrer Tieflage als problematisch bei Hochwasserständen. Der Bau an der Raiffeisenstraße wird um eine Etage gekappt. Hier hatten Anwohner wegen der anfangs geplanten Gebäudehöhe Protest eingelegt.

Geht es mit der vertraglichen und politischen Entscheidung so zügig voran wie es durch die Einigung der Investoren möglich wird, könnte der Baustart schon Anfang 2018 sein. Spätestens im Zuge der Realisierung ist die Stadt dann verkehrsplanerisch gefordert. Die Neubebauung, die mehr Kundenverkehr produzieren dürfte, zwingt dazu, die Lenkung der Verkehrsströme neu zu ordnen - und zwar im gesamten Dorfkern. Hier stehen weitere Planungen aus, die für eine politische Debatte erforderlich sind. Ein Verkehrsplaner wird ein Konzept erarbeiten.

(RP)
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