Die Bauverein Wesel AG ist wirtschaftlich gut unterwegs. Das konnte Vorstand Anett Leuchtmann in ihrem Geschäftsbericht (RP berichtete) gestern Abend auch der Hauptversammlung verdeutlichen. Friede herrscht trotzdem nicht. Vorstand und Aufsichtsrat wurden mit Enthaltungen entlastet. Vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen kleiner Privataktionäre gab es bei der Neuwahl der neuen Aufsichtsratsmitglieder des Hauptaktionärs Stadt Wesel. Der Protest machte angesichts bei der Stadt inklusive Anteilen der Hohe Haus Stiftung versammelten Stimmen von 71,07 Prozent den Kohl nicht fett, aber er unterstrich Unbehagen. Hintergrund ist, dass SPD-Fraktionschef Ludger Hovest nun wieder offiziell im Aufsichtsrat sitzt.

Hovest hatte sich bekanntlich nach der Briefmarken-Affäre aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen, war aber als Gesellschaftervertreter weiter dabei, kassierte Sitzungsgeld und mied erst zuletzt das Gremium, als seine Rolle auf den Prüfstand kam. Dass er politisch wieder installiert wurde, war für Ex-CDU-Chef Rudi Spelmanns und andere Aktionäre Zeichen mangelnden Fingerspitzengefühls beim Ratsbeschluss zur Besetzung. Das kreidete Spelmanns gestern allen Parteien an.