Hamminkeln Begegnungsstätte soll Integration fördern

Hamminkeln · Der Treff in Mehrhoog soll von einem frisch gegründeten Verein getragen werden. Bald kann gebaut werden.

 Michael Möllenbeck (vorne links) ist Vorsitzender des neuen Trägervereins Bürger- und Begegnungshaus Mehrhoog 2017.

Michael Möllenbeck (vorne links) ist Vorsitzender des neuen Trägervereins Bürger- und Begegnungshaus Mehrhoog 2017.

Foto: Joosten

Der Baubeginn der Begegnungsstätte Mehrhoog rückt immer näher. Ist das Schallschutzgutachten da, kann es losgehen. Es ist nicht nur formal wichtig, sondern auch, weil es Beschwerden und Befürchtungen aus der Nachbarschaft gegeben hat. Der Treff, der mit Landesmitteln gefördert wird und der Integration von Flüchtlingen ebenso wie als Versammlungs- und Veranstaltungsort der Mehrhooger Vereine dienen soll, wird zunächst von Quartiermanager Jan-Christopher Sweers begleitet. Danach lenkt ein Trägerverein die Geschicke - offiziell ab Januar 2019, die Zusammenabeit läuft aber schon. Der Verein wurde am Mittwochabend gegründet und wählte zugleich den ersten Vorstand. Die Stadt bekommt so umgehend einen Ansprechpartner und nicht erst bei der Fertigstellung des neuen Gebäudes Ende des Jahres.

Der frische Vorstand ist politikdominiert, soll es aber auf Dauer nicht bleiben. Zum Vorsitzenden wurde Michael Möllenbeck (SPD) gewählt, sein Vize ist Hans-Jürgen Kraayvanger (CDU). Beide sind bekannt von der Mehrhooger Flüchtlingshilfe, die aber kein Verein ist und deshalb mit der Trägerschaft nichts zu tun hat. Schriftführerin ist Gisela Brick (Grüne), Kassierer Manfred Winter (SPD). Zum Beisitzer gewählt wurden Fritz Kopp (Bürgerschützenverein), Rüdiger Brackmann (Vorsitzender des Gewerbestammtisches) und Rechtsanwalt Axel Pansegrau.

"Wir wollen den Trägerverein in Fahrt bringen und dann in Vereinshände geben", beschrieb Möllenbeck die Zielrichtung. Wie sehr die Begegnungsstätte für die Vereine notwendig ist, zeigt die Tatsache, dass die Gründungsveranstaltung erstens im Vereinsheim des Tennisclubs Mehrhoog stattfand, zweitens mit fast 50 Teilnehmern sehr gut besucht war.

Grund ist, dass es nach dem Aus der Gaststätte Pollmann keinen Versammlungsraum im Dorf mehr gibt. In der Begegnungsstätte sind durch Raumteiler variable Treffs bis zu 120 Personen möglich. Bürgermeister Bernd Romanski stellte den bekannten planerischen Stand der Dinge dar.

Eine der ersten Aufgaben des Trägervereins, der sich naturgemäß auch eine Satzung gab, wird es sein, eine Nutzungs- und Entgeltordnung zu formulieren. Besonders im Blick soll das gute Verhältnis zur Nachbarschaft bleiben. Hier hatte es erhebliche Befürchtungen wegen Dreck und Lärm gegeben, was zu Umplanungen führte. Ein eigens geschaffener Beirat aus Verwaltung, Kirchen, Flüchtlingshilfe, Trägerverein und einem Nachbarschaftsvertreter soll für ruhige Verhältnisse, Raumvergabe an die Nutzer usw. sorgen. Die Zahl der Veranstaltungen, die länger als 22 Uhr dauern dürfen, ist pro Jahr auf zehn begrenzt.

"Die Gründungsversammlung ist sehr zügig und effektiv verlaufen. Wir freuen uns auf unsere neue Begegnungsstätte", fasste der Vize-Vorsitzende Hans-Jürgen Kraayvanger zusammen. Neben der räumlichen Alternative für die örtlichen Vereine soll dort auch der Integrationsaspekt verstärkt gepflegt werden. In Mehrhoog leben aktuell rund 260 Asylbewerber. Für ihre Einbeziehung wird in Mehrhoog weiterhin viel getan. Am Mittwoch, 15. März, ist beispielsweise ein internationales Frauenfrühstück geplant.

(RP)
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