Wesel Betuwe: 40 Millionen für Sicherheit

Wesel · Bundesbauministerin Hendricks (CDU) diskutierte in Wesel mit Bürgerinitiativen über Lärmschutz.

 Bundes-Bauministerin Barbara Hendricks (r.), Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Gert Bork (Betuwe-Initiativen) sind für mehr Sicherheit an der Betuwe.

Bundes-Bauministerin Barbara Hendricks (r.), Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Gert Bork (Betuwe-Initiativen) sind für mehr Sicherheit an der Betuwe.

Foto: Malz

Läuft alles nach Plan, dann wird es noch vor Ostern im Berliner Büro von Rüdiger Grube ein hochinteressantes Gespräch geben. Denn zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Sabine Weiss (CDU, Dinslaken), Dr. Ulrich Krüger (SPD, Voerde) und Dirk Vöpel (SPD; Oberhausen) will Bundesbauministerin Barbara Hendricks (CDU, Kleve) dem Bahnchef deutlich machen, dass die Bevölkerung zwischen Emmerich und Oberhausen den Ausbau der Betuwelinie nur akzeptiere, wenn das von den Feuerwehren entlang der Strecke erarbeitete Sicherheitskonzept verwirklicht werde.

40 Millionen Euro würde die Umsetzung des Konzeptes kosten. Darin enthalten sind beispielsweise Forderungen, dass die Bahn in einem Abstand von 200 Metern Hydranten installieren und alle Lärmschutzwände mit breiten Türen auszustatten müsste, um im Ernstfall den Feuerwehren die schwierige Arbeit zu erleichtern.

Auf dieses Vorgehen haben sich Hendricks, Weiss und Dr. Krüger gestern im Weseler Rathaus zum Ende eines gut einstündigen Gesprächs mit Verwaltungsleuten, Bürgerinitiativen und Vertretern der Feuerwehren geeinigt. Bislang sieht die Bahn übrigens vor, nur alle 1000 Meter Türen einzubauen. Und diese seien, so erklärte Wesels Feuerwehrchef Thomas Verbeet, "viel zu eng für zwei Wehrleute mit einer Trage".

"Natürlich ist uns klar, dass nicht jeder Wunsch der Bürger in Sachen Lärmschutz und Sicherheit erfüllt wird. Aber es waren heute insgesamt sehr positive Gespräche, so dass wir im Augenblick zufrieden sein können", zog der Weseler Gert Bork vom Verband der Bürgerinitiativen am Niederrhein ein positives Fazit der Diskussion mit der Ministerin.

Hendricks betonte mehrfach, dass sie sich bereits seit 20 Jahren mit dem Thema Betuwe befasse und man in dieser Zeit viele Erfolge errungen habe (u.a. Bau des dritten Gleises, Lärmschutz, keine Kosten für die Kommunen beim Bau von Unter- und Überführungen). "Nun geht es um den Feinputz, um die Sicherheit an der Betuwe und um den bestmöglichen Lärmschutz", sagte sie. Natürlich seien 40 Millionen Euro eine Menge Geld. Aber im Vergleich mit den 1,5 Milliarden Euro, die der Ausbau der Betuwe insgesamt koste, sei das "doch eine zu vernachlässigende Größe". Ein Problem sei allerdings noch, so erklärte Hendricks, dass das Eisenbahnbundesamt einen Präzedenzfall fürchte. Sprich: Man hat ganz offensichtlich Angst, dass dann auch die Anlieger anderer Bahnstrecken nach mehr Geld für verbesserte Sicherheits- und Lärmschutzmaßnahmen verlangen werden.

(RP)
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