Wesel/Rees Betuwe-Initiative beklagt null Dialog

Wesel/Rees · 8000 Einwendungen, kein Entgegenkommen. Bork: "Niemand spricht mit uns."

Wesel/Rees: Betuwe-Initiative beklagt null Dialog
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Nachricht sorgte gestern für großes Erstaunen: Die Bahn rechne bereits in zwei Jahren mit dem Beginn der Bauarbeiten auf der Betuwestrecke. Ein so klares Zeitfenster hatte es vom Transportriesen bislang noch nicht gegeben. Allerdings folgte sogleich eine Einschränkung: "Wenn der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, wird es noch zwei Jahre dauern."

Wesel/Rees: Betuwe-Initiative beklagt null Dialog
Foto: Ekkehart Malz

Das bedeutet zugleich, dass es noch Jahre dauern kann, bis tatsächlich gebaut wird. Denn noch gibt es für keinen einzigen Abschnitt eine Genehmigung. Am weitesten im Verfahren ist der Bereich Haldern. Dort hat der Erörterungstermin stattgefunden, in dem noch einmal die 260 Einwände besprochen wurden. Die Stellungnahmen aus dem Termin werden aktuell von der Bezirksregierung Düsseldorf zusammengefasst.

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Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Dass es gut 8000 Einwendungen von Oberhausen bis Emmerich gegeben hat (RP berichtete), findet Gert Bork von der Weseler Bürgerinitiative zwar gut, doch macht er keinen Hehl daraus, dass es noch ein paar mehr hätten sein können, um die Forderungen nach mehr Lärmschutz und höherer Sicherheit an der Güterzug-Strecke zu untermauern. Immerhin waren 2007 insgesamt 15 488 Unterschriften nach Berlin gebracht worden, darunter 7200 aus Wesel. Bork hofft, dass im Erörterungstermin für den Weseler Abschnitt mehr Entgegenkommen von der Bahn gezeigt wird. Aber nach den abgeschmetterten Einwendungen für Oberhausen und Rees sieht er schwarz und sich bereits auf dem Klageweg. "Alles läuft auf eine Klagegemeinschaft hinaus", sagte Bork.

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Foto: Deutsche Bahn
Wesel/Rees: Betuwe-Initiative beklagt null Dialog
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Von einem Dialog mit dem Bürger, den die Bahn zu führen vorgebe, sei überdies laut Bork nichts zu spüren. Auch gebe es kein Signal, dass die Initiativen hier an Projektbeiräten beteiligt werden. "Niemand spricht mit uns", klagte Bork und fragte sich: "Kann man mit konstruktivem Dialog etwas erreichen oder muss man Schienen absägen?"

(RP)
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