Hamminkeln Betuwe: Kritik an Minister Wüst

Hamminkeln · Klärungsprozess für Bürgermeister von Hamminkeln und Rees nicht beendet.

Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat mit seiner Forderung, die Betuwe möglichst schnell auszubauen und zur Beschleunigung auf weitere Nachbesserungen zu verzichten, für Aufregung gesorgt. Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski und sein Kollege Christoph Gerwers aus Rees, Sprecher der Betuwe AG, sehen den Klärungsprozess als nicht beendet an. Jetzt wollen sie kurzfristig ein Gespräch mit dem Landesverkehrsminister. Hintergrund sind aktuelle Verhandlungen. So wird ein Bahnvertreter am 3. Mai im Hamminkelner Planungsausschuss den Stand der Dinge für Mehrhoog darstellen. Dabei geht es im Endeffekt um nichts weniger als die Entscheidung, eine Klage gegen die Planfeststellung (Lärmschutz und Troglage) weiter zu verfolgen oder abzusagen und stattdessen die Aufbesserung des Bahnhofs Mehrhoog auszuhandeln. Am 22. Juni kommt die Bahn zudem nach Mehrhoog mit einer öffentlichen Lärmsimulation.

Hendrik Wüst hatte unlängst gesagt, dass "die Kommunen gut und hart verhandelt hätten, wir aber jetzt an die Umsetzung kommen müssen". Es gelte, Bahn und Binnenschifffahrt zu stärken. Man könne nicht überall auf "regionalen Konsens" warten. Romanski zeigte sich gestern "außerordentlich überrascht". Er sagte: "Der Minister äußert sich in einer Phase, in der wir uns in einem konstruktiven Dialog mit der Bahn befinden. Es zeigt eindeutig fehlende Detailkenntnis, wenn die Politik jetzt eingreift. Das erleichtert nicht den Dialog mit der Bahn im Sinne des Bürgers."

In den Kommunen entlang der geplanten Ausbaustrecke von Oberhausen bis Emmerich herrscht Sorge um zunehmenden Güterverkehr auf der Schiene, Sicherheit und Lärmschutz. Mehrhoog, das von der Bahnlinie durchschnitten wird, ist besonders betroffen. In Oberhausen haben die Arbeiten für den Gleisausbau begonnen, gleichwohl klagt die Stadt gegen einen Planfeststellungsabschnitt.

(thh)
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