Wesel Blockheizkraftwerk macht's mollig

Wesel · Heizen ohne eigene Heizung – das ist im Neubaugebiet Stoppenbergstraße möglich. Die Stadtwerke begrüßten dort gestern ihre erste Wärmekundin.

 Dr. Dörte Schweppers Haus wird mit Fernwärme vom BHKW der Stadtwerke geheizt. Bernd Hammerschlag (l.) und Franz Michelbrink überreichten Blumen.

Dr. Dörte Schweppers Haus wird mit Fernwärme vom BHKW der Stadtwerke geheizt. Bernd Hammerschlag (l.) und Franz Michelbrink überreichten Blumen.

Foto: Malz

Heizen ohne eigene Heizung — das ist im Neubaugebiet Stoppenbergstraße möglich. Die Stadtwerke begrüßten dort gestern ihre erste Wärmekundin.

Noch läuft der Innenausbau im neuen Haus von Dr. Dörte Schwepper im Neubaugebiet Stoppenbergstraße, Warm ist es in ihren eigenen vier Wänden aber schon jetzt. Und das ganz ohne eigene Heizung. Denn sie ist die erste Kundin im Neubaugebiet, deren Haus durch das neue Blockheizkraftwerk der Stadtwerke beheizt wird. Dass das funktioniert zeigte sich gestern im schon mollig warmen Wohnzimmer.

"Das Thema Nahwärme ist für die Stadtwerke ein relativ neues Thema", sagte Stadtwerke-Chef Franz Michelbrink. Ein Thema, in das die Stadtwerke viel Know-how stecken wollen. Diese umwelt- und ressourcenschonende Wärme durch ein Blockheizkraftwerk sei mit Blick auf die Zukunft ein wichtiger Baustein im Bereich Energieeffizienz. 480 000 Euro haben die Stadtwerke in die Anlage an der Stoppenbergstraße investiert. Weitere sollen folgen.

"Der Fokus liegt in den nächsten Jahren auf der Feldmark und der Innenstadt", so Michelbrink. Konkret nennt er das künftige Hessenviertel sowie Gespräche mit dem Bauverein über Objekte an der Hamminkelner Landstraße. Die Investitionsmaßnahmen der Stadt beim Straßenbau in der Innenstadt will der Versorger zusätzlich nutzen, um straßenweise Nahwärmelösungen anzubieten. Insofern habe das Neubaugebiet Stoppenbergstraße "Beispielwirkung". "Der Kunde spart in 15 Jahren circa 5000 Euro", sagt Michelbrink. Trotz Einsparungen (z.B. keine Heizungs-Wartungskosten oder Kosten für Reparaturen, Schornsteinfeger) muss Überzeugungsarbeit geleistet werden. Eine kleine psychologische Barriere müsste abgebaut werden, so Michelbrink. Schließlich habe man keine eigene Heizung, sei abhängig vom Blockheizkraftwerk, über das im vorliegenden Fall bald bis zu 38 Objekte heizen und ihr Warmwasser beziehen sollen. Das wirft praktische Fragen auf. "Was ist denn, wenn mal alle gleichzeitig heiß baden wollen?", fragt Dörte Schwepper. Auch dafür wären die Kapazitäten laut Projektmanager Bernd Hammerschlag vorhanden. Zudem kann auf die Sicherheit von vier Anlagen zurückgegriffen werden.

(RP)
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