Hamminkeln Blumen für Gauck

Hamminkeln · Der designierte Bundespräsident Joachim Gauck hat erstmals seit seiner Nominierung eine Parteiveranstaltung besucht.Drei Wochen vor seiner geplanten Wahl zum Staatsoberhaupt stellte sich der 72-Jährige am Samstag der nordrhein-westfälischen CDU bei deren Strategie-Klausur im Romantik-Hotel in Hamminkeln vor.

Gauck zu Besuch in Hamminkeln
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Gegen 12.45 Uhr wurde Gauck mit einem gepanzerten Fahrzeug vor den Hintereingang des Hotels vorgefahren. Zur Begrüßung schenkte ihm der dreijährige Dominique Reddies einen Blumenstrauß. Außerdem hatte der Junge noch einen Lolli für Gauck parat. Doch den nahm der designierte Bundespräsident nicht an.

Anschließend ließ sich Gauck von Pater Matthias vom Karmeliter-Orden die Kloster-Kirche zeigen. Danach begann das Treffen mit der CDU. Er gehe mit großer Offenheit in die Gespräche, sagte Gauck vor Beginn des Treffens. "Die ursprünglichen Pläne waren andere. Das wissen wir alle."

Die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatte der Nominierung Gaucks erst nach starkem Druck der FDP zugestimmt. Das Treffen mit der NRW-CDU sei eine Gelegenheit zu zeigen, "dass die ursprünglichen Pläne der Union und meine Person gut zueinander passen", sagte Gauck.

Aus Sicht der CDU soll es in den Gespräch darum gehen, wie das Amt des Bundespräsidenten wieder mehr Würde gewinnen kann und was gegen den Vertrauensverlust in die Politik zu tun ist. Der größte CDU-Landesverband will bei der Tagung auch seine Wahlleute für die Bundesversammlung am 18. März benennen.

Gauck trifft am Niederrhein auch CDU-Bundes- und Europa-Politiker aus NRW wie Kanzleramtschef Ronald Pofalla, NRW-Parteichef und Bundesumweltminister Norbert Röttgen, den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert und den Europa-Abgeordneten Elmar Brok. Die CDU hatte den früheren DDR-Bürgerrechtler anfangs als Kandidaten abgelehnt. Er komme nicht infrage, hatte Kanzlerin Merkel noch kurz vor dessen Nominierung vor rund einer Woche betont - ohne Widerspruch aus dem CDU-Präsidium. Weil die FDP sich aber dann auf Gauck festlegte und ein Koalitionsbruch drohte, lenkte Merkel ein.

Ungeachtet der Querelen sei die Zustimmung der CDU groß, hatte der Generalsekretär des NRW-Landesverbands, Oliver Wittke, vor der Tagung betont. "Ein Kandidat, der aus seiner persönlichen Biografie heraus für Freiheit, Einheit und ein christliches Menschenbild steht, kann aus Sicht der CDU nur ein hervorragender Kandidat sein."

(mit Agenturmaterial)
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