Wesel Bowling-Center hat Insolvenz angemeldet

Wesel · Die Esplanade-Bowling-Center GmbH mit Sitz in Wesel hat beim Duisburger Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahren gestellt. Was allerdings nicht bedeutet, dass in der Freizeitanlage Star Bowle jetzt die Lichter ausgehen und die Kugeln ruhen.

Im Gegenteil: "Gerade an den Wochenenden im Advent haben wir besonders viel zu tun", sagt Eventleiter Felix Knorth.

Probleme mit Leasingfirma

Dass die GmbH trotzdem Probleme hat, hat seiner Überzeugung nach nur einen Grund: "Wir haben die Technik unserer Anlage geleast. Und unser Leasinggeber wollte den Vertrag zu geringeren Konditionen nicht verlängern. Warum, wissen wir auch nicht." Knorth und seine knapp 20 Kollegen — die meisten arbeiten als Aushilfen —, brauchen sich in den nächsten drei Monaten um ihre Gehälter keine Sorgen machen: Sie erhalten nach Abstimmung mit der Arbeitsagentur Insolvenz-Ausfallgeld.

Voraussichtlich zum 1. März wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Sebastian Henneke (Duisburg) bestellt. Auf Anfrage bestätigte er die Angaben Knorths. "Der Betrieb bei Star Bowle läuft ohne Einschränkung weiter. Für den Kunden ändert sich nichts." Bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird Dr. Henneke nun Ursachenforschung betreiben und Gespräche mit Geschäftsleuten führen, die an einer Übernahme des Betriebes interessiert sind.

"Es ist gut", betont der vorläufige Insolvenzverwalter, "dass hier so frühzeitig der Antrag gestellt wurde, so dass langfristige Perspektiven geschaffen werden können. Jetzt ist es wichtig, dass möglichst viele Leute zu Star Bowle gehen und für Einnahmen sorgen." Um die in finanzielle Schieflage geratene Gesellschaft wieder auf Kurs zu bringen, sei es wichtig, mit dem Vermieter und der Technik-Leasingfirma zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Dr. Henneke: "Die hohen Miet- und Leasing-Fixkosten haben der Gesellschaft die Luft zum Atmen genommen."

Ein ernsthafter Interessent

Angesprochen auf Möglichkeiten, wie es bei Star Bowl künftig weitergehen könnte, erklärte Dr. Henneke, dass es mehrere Varianten gebe. "Es kann zum Beispiel eine neue Gesellschaft gegründet werden, die dann das bestehende Team komplett übernimmt — wenn die Mitarbeiter das denn auch möchten." Ein ernsthafter Interessent stehe bereit.

(RP)
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