Wesel Brücke: Abriss-Planung steht

Wesel · In der kommenden Woche wird die Anlage der Hilfsstützen am Weseler Ufer komplettiert. Im Juli beginnt der Verschub der alten Rheinbrücke. Spannend wird die Demontage im Spätsommer, wenn ein Ponton eingesetzt wird.

Die Rheinbrücke wird in zwei Hälften geschnitten
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Die Rheinbrücke wird in zwei Hälften geschnitten

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Tausende Pendler sehen jeden Tag die in der alten Rheinbrücke klaffende Lücke. Seit Oktober ist sie in zwei Hälften geteilt und wartet auf die Demontage. An der haben Experten monatelang getüftelt. Jetzt steht der Plan für die Aktion, die bei vollem Betrieb, sprich Schiffsverkehr über die Bühne gehen soll. Gab es bei den vorbereitenden Arbeiten zuletzt wenig zu sehen, so wird sich das ab Dienstag kommender Woche nach und nach ändern. Roland Schmidt, Leiter der Projektgruppe beim Landesbetrieb Straßen, und Franz-Josef Scheuer, ebenfalls von Straßen NRW, erklärten gestern das Vorgehen.

600 Tonnen wandern zum Ufer

Zwei Anlagen von Gerüsttürmen stehen bereits am Weseler Ufer. Nach Pfingsten kommt eine dritte hinzu. Im Juli soll mit dem Verschieben der ersten, gut 600 Tonnen schweren Brückenhälfte begonnen werden. Die an Land dann hinausragenden Abschnitte, werden Stück für Stück demontiert, um Platz für die spannende Schlussphase zu schaffen. In der darf nichts passieren, was den Schiffsverkehr, die neue oder die alte Rheinbrücke gefährdet, sagte Schmidt. Es geht um den letzten etwa 75 Meter langen Fahrbahnabschnitt der ersten Hälfte. Er wird nach Verlassen des Strompfeilers auf einem schwimmenden Ponton ruhen. So schnell wie möglich, so Scheuer, muss der Brückenrest über dem Rhein verschwinden. Wenn alles gut geht, in wenigen Tagen. Dabei muss ein vergleichsweise konstanter Wasserstand herrschen.

Wie Scheuer erklärte, kann mit dem Ponton ein um 1,50 Meter variierender Wert am Rheinpegel ausgeglichen werden. Mehr aber nicht. Und das Wetter muss stimmen. Sturm und Gewitter können den Ablauf gefährden. Deshalb will man kurzfristig, voraussichtlich Ende August / Anfang September zur Tat schreiten. "Dann sind wir praktisch fertig", sagte Scheuer, der den Verschub der zweiten Hälfte Richtung Büdericher Ufer als kaum problematisch bezeichnete. Denn hier ist mehr Platz und es stehen noch Pfeiler. Die Ingenieure können ohne Ponton auskommen. Eventuell noch in diesem Jahr könnte mit der zweiten Phase begonnen werden. 2013 geht es an die beiden Pfeiler im Rhein. Sie werden jeweils mit einer Spundwand eingekapselt. Taucher werden nötig sein, um auch von den Fundamenten was abzutragen. Bis zwei Meter unterhalb der aktuellen Rheinsohle.

(RP)
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