Hamminkeln Brüner Jugendhaus schließt im März

Hamminkeln · Nach dem Fortgang von Pfarrer Christoph Sommer ist der bisherige Einsatz der Evangelischen Gemeinde nicht mehr aufrecht zu erhalten.

 Noch bis zum 31. März ist das Jugendhaus immer dienstags und freitags für die Jugendlichen aus Brünen geöffnet.

Noch bis zum 31. März ist das Jugendhaus immer dienstags und freitags für die Jugendlichen aus Brünen geöffnet.

Foto: Ekkehart Malz

Eine bewährte Einrichtung schließt zum 31. März die Pforten: das Jugendhaus in Brünen. "Immer dienstags und freitags war Licht und Leben im Haus, des gleichen alle 14 Tage sonntags", sagt die Evangelische Gemeinde Brünen als Träger des Angebots. Und: "Leider müssen wir diese Tür jetzt schließen, da sich mit dem Weggang von Pfarrer Christoph Sommer einiges verändert. Lücken, die im Moment nicht zu schließen sind, tun sich auf. Kinder und Jugendliche aus Brünen haben dieses Angebot gerne genutzt. Wir, die Presbyter und Presbyterinnen, bedauern es sehr, dass wir die Tür des Jugendhauses zum 31. März schließen müssen", teilte Kirchmeisterin Roswitha Bannert-Schlabes mit. Der besondere Dank gelte Anna Plätz, die mit ihrem Engagement dafür gesorgt habe, dass Leben in das Haus einzieht.

Pfarrer Sommer, der die Kirchengemeinde zum Jahresende verlassen hatte und an seine alte Wirkungsstätte in Wilhelmshaven zurückgekehrt war, hatte zum Abschied der RP gesagt, dass ihm die Jugendarbeit in Brünen besonders am Herzen gelegen habe. Als Hauptamtlicher war er eine Stütze der Einrichtung neben der hauptamtlichen Leitung, die als halbe Jugendleiter-Stelle vom Kreis Wesel gefördert wird. "Diese Stütze ist nun weggefallen. Für uns Presbyter als Ehrenamtliche ist die zusätzliche Arbeit nicht zu leisten", sagte Roswitha Bannert-Schlabes.

Hintergrund sei, dass das Presbyterium die Verwaltungsaufgaben eines Pfarrers übernehmen müsse, wenn eine Stelle vakant sei. Zwar wird Sommers Stelle nach dem Willen des Kirchenkreises Wesel wieder besetzt. Doch weil der Brüner Pfarrer wieder als Marine-Militärpfarrer tätig ist, muss die Position im Dorf drei Monate offengehalten werden, bevor die Ausschreibung im April starten kann. So ist die kirchliche Rückkehrregelung. Dann, so Roswitha Bannert-Schlabes, "kann es nach unseren Erfahrungen durchaus ein Dreivierteljahr dauern, bis wir einen neuen Pfarrer haben". Zu lange, um ehrenamtlich die Lücke zu füllen. "Kindertagesstätte, Friedhof, Soziales, Kirchenverwaltung - unserer Kapazitäten sind schlicht erschöpft. Das trifft leider die offene Jugendarbeit."

Dass Pfarrer Sommers Einsatz nicht kompensiert werden kann und die Jugendarbeit jetzt geopfert wird, bekümmert auch die Verwaltung. Rita Nehling-Krüger vom Jugendbereich im Rathaus sagte gestern: "Das Brüner Jugendhaus bietet eine gute Anlaufstelle. Wichtig ist für uns, dass wir überall in den Ortsteilen Jugendtreffs haben." Doch eingreifen werde man nicht, denn die Jugendarbeit ist (Förder-)Sache des Kreises, der in Brünen besagte halbe Jugendleiter-Stelle, besetzt durch eine Fachkraft, eingerichtet hat. "Die beim Kreis werden nicht erbaut sein, aber es geht nicht anders", sagt die Kirchmeisterin. Die offene Arbeit läuft bis zum 31. März, so lange ist die Leiterin an Bord. Danach gibt es die Möglichkeit, den Treff zu erhalten, wenn der Kreis die Einrichtung in einen Jugendkeller umwandelt. So einen gibt es zum Beispiel in Loikum. Der könnte mit Ehrenamtlichen weitergeführt und entsprechend gefördert werden. Nur, wer ist dann der Träger?

Der Schließungsbeschluss der Kirche war gestern beim Kreisjugendamt übrigens schriftlich noch nicht bekannt. Brünen stehe mit einer halben Stelle im Jugendplan, das gelte weiter, hieß es.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort