Wesel Bürger mächtig sauer über "Seenplatte"

Wesel · An der Wackenbrucher Straße beklagen Anwohner, dass der Stichweg von Schlaglöchern übersät ist und sich niemand kümmern würde. Diesen Vorwurf lässt die Stadt nicht gelten. Im Sommer werde die Straße ausgebessert, heißt es.

 Annegret Nikolaus und Wolfgang Hözel hoffen sehr, dass sich an dem Zustand der Wackenbrucher Straße auf dem Fusternberg so schnell wie möglich etwas ändert.

Annegret Nikolaus und Wolfgang Hözel hoffen sehr, dass sich an dem Zustand der Wackenbrucher Straße auf dem Fusternberg so schnell wie möglich etwas ändert.

Foto: Klaus Nikolei

Es gibt wohl kaum eine andere Straße in Wesel, die sich in einem ähnlich schlechten Zustand befindet wie der Stichweg Wackenbrucher Straße 126 bis 128 auf dem Fusternberg. Von einer Straße kann hier auch eigentlich gar keine Rede mehr sein. Reiht sich doch ein Schlagloch an das Nächste. Und wenn es regnet, so wie gestern, dann sprechen die Anwohner voller Ironie von ihrer "Mecklenburger Seenplatte". Einer von ihnen ist Wolfgang Hözel, der vom Bürgermonitor unserer Redaktion gelesen und einen Ortstermin organisiert hat, um zu zeigen, wie die Straße derzeit nach einem Regenfall aussieht.

"Der Zustand der Straße ist für alle hier nicht mehr tragbar", sagt der 69-Jährige, der kürzlich die Tiefe der Schlaglöcher nachgemessen hat: "Exakt 15 Zentimeter tief sind die Größten", sagt er. Nachbarin Annegret Nikolaus, die gerade mit ihrem Hund von einen Spaziergang zurückkommt, kann die Angaben von Wolfgang Hözel nur bestätigen. Auch sie ist mächtig sauer. "Das ist ganz fruchtbar hier. Man tritt in die Pfützen und die Gefahr ist groß, dass man sich stößt. Hier gibt es ja auch abends kein Licht." Es werde Zeit, sagt sie, dass hier endlich mal etwas passiere.

In den vergangenen Jahren war der Zustand des Stichwegs immer mal wieder Thema in der Politik. Wolfgang Hözel hat in der Sache auch schon einmal bei der Stadt mit Fachbereichsleiter Martin Prior von der Stadtentwicklung gesprochen. Der, so erinnert sich Hözel, habe erklärt, dass es im hinteren Bereich des Stichwegs noch eine Fläche gebe, die einmal bebaut werden solle. "Ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde, dass dort Häuser errichtet werden", sagt Hözel. "Es ist doch immer so: Man wird vertröstet und dann passiert nichts."

Doch ist das tatsächlich so? Unsere Redaktion fragte nach bei Martin Prior, der sich an das Gespräch mit Wolfgang Hözel durchaus erinnern kann. "Wegen der Südumgehung, die an dem Areal vorbeigehen soll, hatten wir den Bereich noch nicht entwickelt. Denn wir wussten bislang nicht, wie es mit der Umgehungsstraße weitergeht", erklärt Martin Prior. Nun allerdings hätten mehrere Stellen angekündigt, dass die Planfeststellung demnächst komme.

Unabhängig davon sieht die Planung im Rathaus für die Stichstraße so aus: Mittelfristig, also innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre, soll die Straße vollständig ausgebaut werden. Dann werden natürlich auch Erschließungsbeiträge in Höhe von mehreren Tausend Euro auf die Hauseigentümer zukommen. Und bereits in diesem Sommer wird die Stadt den städtischen Betrieb ASG beauftragen, die Schlaglöcher zu beseitigen. Dann wird aus der "Mecklenburgischen Seenlandschaft" eine "veredelte Baustraße", wie Martin Prior es ausdrückt.

(RP)
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