Himmel & Erde Bundestagswahl am 24. September: Wählen gehen!

Wesel · Viele halten den derzeitigen Bundestagswahlkampf für den langweiligsten seit Jahrzehnten. Auch das mit Spannung erwartete TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz brachte nicht die erhoffte Wende. Im Gegenteil. Über weite Strecken wirkte die Sendung wie die vorweggenommenen Koalitionsverhandlungen einer weiteren Großen Koalition nach der Wahl am 24. September. Christian Lindner von der FDP twitterte, dass ihn das TV-Duell an Szenen einer alten Ehe erinnere, es habe sich angefühlt wie die Wartezeit beim Einwohnermeldeamt.

Himmel & Erde: Bundestagswahl am 24. September: Wählen gehen!
Foto: Malz Ekkehart

In den 1960er und 1970er Jahren sahen Wahlkämpfe noch ganz anders aus. Es gab klare Frontlinien zwischen den großen Volksparteien SPD und CDU. Politiker wie Willy Brandt, Franz-Josef Strauß oder Herbert Wehner waren leidenschaftliche Kämpfer für ihre politischen Überzeugungen und dazu noch begnadete Redner. Die Politik wie die Politiker haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Und dennoch dürfen wir die Errungenschaften unserer Demokratie nicht schlechtreden.

Trotz mancher Skandale und Affäre um Politiker und Parteien leben wir in der besten Staatsform, die es je auf deutschem Boden gegeben hat. Unseren demokratischen Rechtsstaat gilt es zu achten und zu verteidigen. Er ist nach den furchtbaren Erfahrungen zweier großer Diktaturen im letzten Jahrhundert mühsam erkämpft worden. Nicht hinzunehmen ist deshalb eine Politikverdrossenheit, die sich selbstherrlich jeglicher demokratischer Beteiligung entäußert. Wer nicht wählen geht, hat Demokratie nicht verstanden. Unzählige Völker, die unter dem Joch von Diktatoren und Despoten leben müssen, beneiden uns um unser Recht, unsere Regierungen frei und geheim wählen zu können. Nicht hinzunehmen sind auch die Parolen von extremistischen Parteien, die unser Land und unsere Demokratie kaputtreden und abschaffen wollen.

Besonders laut sind diesmal die Schreihälse aus dem rechtsextremen Lager. Die NPD plakatiert in diesen Tagen bundesweit das Konterfei von Martin Luther mit dem Slogan "Ich würde NPD wählen - Ich könnte nicht anders". Unfassbar! Die im Geiste mit der NPD verbrüderte AfD hetzt offen gegen Andersdenkende und die Errungenschaften unserer freiheitlichen Demokratie. Beide Parteien sind für aufrechte Demokraten und überdies für Christenmenschen nicht wählbar!

Die richtige Antwort auf Extremisten ist: Wählen gehen! Am 24. September nicht zu Hause bleiben, sondern sein Kreuz bei einer der demokratischen Parteien machen. Nicht meckern, sondern gestalten. Keine Stimme für linke oder rechte Hetzer abgeben, sondern die Stimme für unsere Demokratie erheben.

Thomas Brödenfeld

(RP)
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