Wesel Bundesverdienstkreuz für Horst Höpken

Wesel · Hohe Auszeichnung für den Mann des Weseler Boxsports, der für viele Jugendliche aus Wesel eine Integrationsfigur ist.

 Bei der Ehrung (v.l.): Brigitte und Horst Höpken, der stellvertretende Landrat Heinrich Heselmann und die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken

Bei der Ehrung (v.l.): Brigitte und Horst Höpken, der stellvertretende Landrat Heinrich Heselmann und die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken

Foto: Ekkehart Malz

Die Stimme war an seinem Ehrentag ein wenig lädiert. Das war aber auch der einzige, kleine Wermutstropfen für Horst Höpken, der gestern aus den Händen des stellvertretenden Landrats Heinrich Heselmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekam. Für Höpken war es der verdiente Lohn seines jahrzehntelangen Engagements im Bereich des Sports.

Und der 75-Jährige, mit dem die Geschichte des Weseler Boxclubs unwiderruflich verknüpft ist, bedankte sich auf die bescheidene Art und Weise, die bezeichnend ist für ihn. "Als ich davon gehört habe, dass ich das Bundesverdinestkreuz bekommen soll, war ich zunächst erstaunt, dann erfreut und schließlich auch stolz", sagte Höpken, der beim Anruf des Kreises zunächst vermutet hatte, er hätte ein Verkehrsdelikt begangen. Allein die nackten Zahlen, die Heselmann bei der Würdigung Höpkens verlas, machten deutlich, mit welchem Engagement und mit welcher Nachhaltigkeit der Weseler den (Box)Sport in seiner Heimatstadt geprägt hat.

Seit beinahe 60 Jahren ist er Mitglied im Boxverein, seit 50 Jahren gehört er dem Vorstand an und mehr als 40 Jahre lang ist er nun schon als Geschäftsführer und Trainer für den Club aktiv. Zahlreiche Boxveranstaltungen in Wesel gehen auf sein Konto. Ehrennadeln in Gold auf Landes- und Bundesebene erhielt er von den Boxsportverbänden ebenso wie die seltene Auszeichnung "Jugend in Gold" des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Sein besonderes Anliegen war es von Beginn an, Jugendliche mit Migrationshintergrund an den Boxsport heranzuführen und sie so in die Gesellschaft einzugliedern. Und auch diese jahrzehntelangen Bemühungen wurden völlig zurecht honoriert. Vor zwei Jahren bekam Horst Höpken den Integrationspreis der Stadt Wesel.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken hob in ihrer Ansprache die "legendäre Hilfsbreitschaft" von Höpken hervor. "Sie sind ein Mann, der nicht gerne über Probleme diskutiert, sondern sie lieber löst. Für viele Jugendliche in Wesel sind sie eine echte Integrationsfigur", sagte Nuyken. Höpken bedankte sich für das "viele Lob" und fügte scherzend zu: "Ich hoffe, meine Frau hat das alles mitbekommen."

Die Hände in den Schoß legen will Horst Höpken noch lange nicht. Sein vorrangiges Ziel ist dabei allerdings nicht sportlicher Natur. In drei Jahren will er mit seiner Frau Goldene Hochzeit feiern. Aber selbstverständlich wünscht er sich auch für "seine" Boxer ein gutes Abschneiden bei künftigen Wettkämpfen.

(RP)
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