Kreis Wesel Campus Moers soll 2020 fertig sein

Kreis Wesel · Die neuen Gebäude für das Mercator-Berufskolleg, das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg und das Berufskolleg für Technik an der Repelener Straße werden 90 Millionen Euro kosten. Gestern unterzeichnete Landrat Müller einen Vertrag mit den Architekten.

Kreis Wesel: Campus Moers soll 2020 fertig sein
Foto: NN

Es wird das größte Bauprojekt, das der Kreis Wesel in seinem 40-jährigen Bestehen gestemmt hat. Und niemand hat ein Interesse daran, dass es die zwielichtige Berühmtheit der Hamburger Elbphilharmonie oder des neuen Berliner Flughafens erlangt. Der Kreis habe "jede erdenkliche Maßnahme getroffen", damit die anvisierten Kosten von rund 90 Millionen Euro eingehalten werden, sagte gestern Landrat Ansgar Müller. Ende des Jahres wolle man zusätzlich noch eine "Global-Risk-Versicherung" abschließen, die weitere Sicherheit biete. In den Räumen des Berufskollegs für Technik an der Repelener Straße unterzeichnete Müller gestern den Architektenvertrag mit Heiner Farwick und Dagmar Grote, die ein Büro in Ahaus leiten. Es hatte sich im Februar in einem, so Müller, "sehr hochwertigen Architektenwettbewerb" gegen gut 120 Mitbewerber durchgesetzt.

 Oben: Der Entwurf zeigt den Eingangsbereich des Campus.

Oben: Der Entwurf zeigt den Eingangsbereich des Campus.

Foto: farwick + Grote

Die Idee, die drei Berufskollegs, die der Kreis in Moers führt, am Standort des Berufskollegs für Technik anzusiedeln, ist einige Jahre alt. Die Grundsatzentscheidung für den "Campus Moers" fiel vor rund zwei Jahren. Sie habe sich aus heutiger Sicht als "noch richtiger" erwiesen als damals, sagte der Landrat. Um die Gebäude des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs und des Mercator-Berufskollegs energetisch und brandschutztechnisch auf den Stand der Zeit zu bringen, wäre eine Grundsanierung nötig, die "viel teurer wäre", sagte Müller. Und die Schüler hätten über mehrere Jahre in Containern unterrichtet werden müssen.

Das Architekturbüro Farwick und Grote sei seit mehr als zehn Jahren mit der Planung von Schulen und Berufskollegs befasst und mit Preisen in diesem Bereich bedacht worden, sagte gestern Heiner Farwick. Das Büro habe unter anderem Berufskollegs in Düsseldorf, Berlin und Hamburg entworfen. Für die Repelener Straße in Moers haben die Architekten einen einheitlichen Gebäudekomplex vorgesehen, in vier miteinander verbundene Teile gegliedert ist. Jedes der Kollegs bekommt einen eigenen Gebäudeteil mit einem großen Innenhof. In einem zentralen Eingangsbereich werden eine gemeinsame Mensa, ein "Forum" (Eingangs- und Aufenthaltshalle) sowie Sporthallen und Gymnastikräume untergebracht. Forum und Sporthalle lassen sich miteinander zu einem großen Bereich zusammenfassen, in dem zum Beispiel Berufsorientierungsmessen stattfinden können, sagte Farwick.

Das Äußere des Eingangsbereichs wird durch einen großen Hof und eine Fassadenverglasung geprägt. "Ein Willkommen an alle Schüler", so Farwick. Ansonsten streben die Planer eine "visuelle Dauerhaftigkeit" an, die sich in Ziegelfassaden ausdrücken wird. Von "modischen Gags" in der Architektur lassen Farwick und Grote die Finger. Die Schule solle eine "Solidität ausstrahlen, die in 15 oder 20 Jahren immer noch trägt", sagte Farwick.

Helmut Czichy, Vorstandsmitglied der Kreisverwaltung skizzierte den Zeitplan. Danach werden die Bauarbeiten im Oktober 2017 beginnen und im März/April 2020 abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten an der Repelener Straße sollen parallel zum dortigen Schulbetrieb laufen.

Es sei geplant, den Gebäudeteil für das Technik-Berufkolleg als ersten fertigzustellen, so dass die betreffenden Schüler bereits umziehen können, während die Arbeiten an den anderen Gebäudeteilen weiterlaufen.

Insgesamt sei Platz für 600 Auto-Stellplätze nachgewiesen, sagte Czichy. Die Parkplatz-Frage werde aber noch Gegenstand des weiteren Planungsprozesses sein. Es werde jedenfalls auch eine gute Buslinien-Anbindung geben.

Die beiden Kolleg-Standorte in den Moerser Innenstadt werden nach Fertigstellung des Campus aufgegeben. Konkrete Pläne für die Areale gebe es noch nicht, sagte gestern der Technische Beigeordnete der Stadt Moers, Thorsten Kamp.

(RP)
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