Wesel CDU-Landtagsabgeordnete kritisiert Weseler Schulpolitik

Wesel · Die auch für Wesel zuständige CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik (Hamminkeln) sich gestern zu dem Problem geäußert, dass in Wesel mehr als 20 Grundschüler mit Hauptschul- beziehungsweise eingeschränkter Realschulempfehlung von der Gesamtschule am Lauerhaas eine Absage erhalten haben. Unter ihnen der zehnjährige Jona Oliver Jonigk, der unter anderem an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche leidet. Auf Anfrage unserer Redaktion betont Quik, "dass die aufgetretenen Probleme in die kommunale Verantwortung fallen. Leider ist - gegen die Meinung der CDU - im politischen Bereich entschieden worden, mit der Martinischule auch die letzte verbliebene Hauptschule auslaufen zu lassen. Dass Schülerinnen und Schüler mit entsprechender Empfehlung jetzt nicht die Möglichkeit haben, einen Platz an der gewünschten Gesamtschule zu erhalten, hat die politische Mehrheit zu verantworten, die damals für die Schließung gestimmt hat." Quik unterstützt die Meinung von Daniela Staude, der schulpolitischen Sprecherin der Weseler CDU-Fraktion, die sich ganz klar für ein breites Schulangebot ausgesprochen und vor einer Verknappung der Wahlmöglichkeiten gewarnt hat.

Von der Möglichkeit, gerichtlich gegen die Absage der Weseler Gesamtschule vorzugehen, wollen die Eltern von Jona Oliver Jonigk keinen Gebrauch machen. Wie Anke Jonigk gestern erklärte, könne sie damit leben, wenn ihr Sohn von der Weseler Duden-Realschule angenommen werde. Die Gesamtschule in Dingden sei keine Option.

Die Weseler Realschule in der Feldmark wird in den nächsten Tagen alle Eltern der abgelehnten Grundschüler anschreiben und sie zu einem Informationsgespräch einladen. Das erfuhr unsere Redaktion gestern im Gespräch mit Dezernent Rainer Benien. Vorausgegangen war ein Gespräch mit Realschulleiterin Ina Gaastra. Laut Schulgesetz ist die Duden-Realschule verpflichtet, alle Bewerber aufzunehmen. Zumal es ab dem kommenden Schuljahr möglich sein wird, an der Realschule einen Hauptschulabschluss zu erwerben.

Apropos Realschule: Daniela Staude hat von Eltern erfahren, dass die dringend erforderlichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an der Konrad-Duden-Realschule womöglich nicht rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres fertiggestellt sein sollen. In einem Schreiben an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp möchte die CDU-Ratsfrau wissen, ob diese Aussagen den Tatsachen entsprechen und wenn ja, wie es zu diesen Verzögerungen kommen konnte. Außerdem fragt sie, ob es für eine fünfzügige Schule genügend Räume gibt. Denn eigentlich sollte die Realschule nur zweizügig und nur im Ausnahmefall dreizügig sein. In der nächsten Sitzung des Sportausschusses erwartet Daniela Staude einen Bericht der Verwaltung zu diesem Thema.

(RP)
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