Wesel CDU und SPD: Info-Chaos der Schulen bei Orkan Friederike

Wesel · Im Büro von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sind gestern zwei Anträge zum gleichen Thema eingetroffen. Die schulpolitischen Sprecherinnen von CDU und SPD, Daniela Staude und Ruth Freßmann, kritisieren unabhängig voneinander die Informationspolitik der Schulen im Zusammenhang mit dem Unterrichtsausfall wegen des Orkantiefs Friederike. Und beide fordern die Verwaltung auf, Vorschläge zu machen, wie künftig in ähnlichen Situationen verfahren werden soll.

Daniela Staude, selbst Mutter von zwei schulpflichtigen Jungen, berichtet in ihrem Schreiben davon, dass Mittwochabend verwirrende Informationen beispielsweise über Whatsapp-Gruppen, Facebook-Posts von Privatpersonen und verschiedene Mails die Runde gemacht hätten. "Diese Informationen hatten in den wenigsten Fällen gesicherte Erkenntnisse beziehungsweise eine Art Halbwissen", so Staude. Selbst am nächsten Morgen sei offensichtlich nicht völlig klar gewesen, welche Schule nun überhaupt geschlossen bleibe und welche nicht. Auch ihr selbst sei nicht klar gewesen, wer am Ende die Entscheidung über den Unterrichtsausfall treffe. "Für die Zukunft wäre ein für alle Schulen anwendbares Informations- und Warnsystem wünschenswert", ist Daniela Staude überzeugt und bittet um eine Einschätzung der Verwaltung in der nächsten Sitzung des Schulausschusses.

Auch Ruth Freßmann bittet um einen Bericht im Fachausschuss. Nachdem sie mit mehreren aufgebrachten Eltern von Weseler Schülern gesprochen habe, ist die SPD-Ratsfrau überzeugt, dass es eine einheitliche und frühzeitige Information für alle Schüler geben müsse. "Die Schulen haben, zumindest bei jüngeren Schülern, auch eine Betreuungspflicht. Mir wurde auch mitgeteilt, dass auf dem praktizierten Weg (Informationen über Telefon und Whatsapp; Anmerkung der Redaktion) nicht alle Eltern erreicht werden konnten. Einige Kinder wurden am Donnerstag um 10 Uhr einfach nach Hause geschickt, wo sie vielleicht niemanden angetroffen haben." Auch oberbehördliche, einheitliche und frühzeitige Informationen wären in solchen Fällen sinnvoll und wünschenswert", heißt es in dem Schreiben von Ruth Freßmann.

(RP)
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