Hamminkeln/Wesel CDU Wesel vergisst Gutachten-Antrag

Hamminkeln/Wesel · Untersuchung der Brüner Umgehung ist ungewiss: Hamminkeln will Kosten nicht alleine tragen. Geld aus Wesel bleibt aus.

 Unten die B 70, oben die Autobahn 3: Vor allem auch die Weseler CDU möchte, dass in Zusammenhang mit der Südumgehung ein A 3-Anschluss Brünen entsteht.

Unten die B 70, oben die Autobahn 3: Vor allem auch die Weseler CDU möchte, dass in Zusammenhang mit der Südumgehung ein A 3-Anschluss Brünen entsteht.

Foto: Jana Bauch

Eine Untersuchung der Brüner Umgehung ist ungewiss: Hamminkeln will nicht alleine zahlen. Geld aus Wesel bleibt aus.

Hamminkelns CDU-Fraktionsvorsitzender Dieter Wigger wird mit seinem Weseler Kollegen Jürgen Linz ein ernsthaftes Wörtchen reden. Denn als Planungsausschuss-Vorsitzender habe er erfahren, dass in der nächsten Sitzung kein Fortschritt beim Thema Brüner Umgehung zu vermelden sein wird. Im Gegenteil: Ein zwischen CDU Wesel und CDU Hamminkeln verabredetes und im Hamminkelner Rat beschlossenes Gutachten zu den Auswirkungen einer Umgehung steht in den Sternen. Ursache - Weseler "Vergesslichkeit". Verabredet war eine Kostenteilung. Die Hamminkelner CDU hat brav 23.000 Euro beantragt und durch den Rat bekommen. Die Weseler CDU hat keinen Antrag gestellt, will das aber auf Anfrage unserer Redaktion nachholen. Das Problem dabei: Kämmerer Paul-Georg Fritz hat in Wesel gerade eine Haushaltssperre ausgerufen.

Dabei hat Wesel großes Interesse an einer Umgehungs-Lösung. "Wir wollen, dass der Verkehr im Anschluss an die neue Südumgehung vernünftig abfließen kann. Dafür brauchen wir einen A 3-Anschluss Brünen. Und für den brauchen wir die Zustimmung Hamminkelns zu einer Umgehung", sieht CDU-Fraktionschef Jürgen Linz das klare Ziel. Er erwarte, dass "sich Hamminkeln dann auch an das Ergebnis eines Gutachtens hält, das die künftigen Verkehrsströme untersucht". Doch vor der Erwartung kommen die Hausaufgaben, und die sind von Weseler Seite nicht erfüllt. Kämmerer Fritz glaubt, dass es im Moment auch nicht dazu kommen wird. "Wir haben Kriterien festgelegt für machbare Ausgaben, zum Beispiel, wenn es Fördergeld gibt. Die Finanzierung eines Gutachtens ohne Förderung gehört nicht dazu", sagt er.

Linz will jetzt nachlegen mit der offiziellen Antragstellung. "Der Antrag wird in den Rat im Juni kommen. Dann kann die Haushaltssperre ja schon Vergangenheit sein", hofft er. Der Antrag werde jetzt kurzfristig fertiggemacht. Straßen NRW wolle die Einigkeit der Kommunen Wesel und Hamminkeln, das gelte weiter. Linz will Fritz überzeugen, indem er das "besondere Interesse Wesels an der Ausgabe hervorstellt".

In Hamminkeln wird das Thema aufmerksam beobachtet. Nicht zuletzt, weil am vergangenen Wochenende die Bürgerinitiative Ortsumgehung Brünen (BOB) Alarm geschlagen hatte. 1000 Motorräder seien am Sonntag durch das Dorf gedonnert, klagte BOB. Ein Durchfahrverbot für Kräder in Brünen wird es nicht geben, bleibt die Forderung nach einer Umgehung. Nicht alle teilen dies. Auch die bisher in Übersichtsplänen eingezeichnete östliche Variante gilt als wenig sinnvoll, weil sie Kieslaster anlockt. Bürgermeister Bernd Romanski sieht nur eine Lösung, die die Hamminkelner Straße einbezieht. Auf genaue Erkenntnisse wird er warten müssen.

(RP)
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