Jahresrückblick Hamminkeln Das Jahr, in dem das Wasser kam

Wesel · In den vergangenen zwölf Monaten ist viel passiert. Es gab eine Katastrophe, aber auch Momente, die Hoffnung machen.

 Starkregen: Zwei Mal droht die Issel im Juni über die Dämme zu laufen und zwingt Helfer zu enormen Kraftakten.

Starkregen: Zwei Mal droht die Issel im Juni über die Dämme zu laufen und zwingt Helfer zu enormen Kraftakten.

Foto: dpa/Heidrich

Hamminkeln (auf) Das Ereignis des Jahres in Hamminkeln sind eigentlich zwei. Nach schweren Regenfällen droht am 2. Juni die Issel über die Ufer zu treten. Rund 2000 Helfer und mehrere Tausend Hamminkelner packen mit an, um Häuser, Betriebe, Autobahn, Bahnlinie, Felder und Straßen vor den Fluten zu schützen. Der Landrat löst den Katastrophenalarm aus, um 2.20 Uhr tagt der Krisenstab. Die Feuerwehr (siehe Foto) bricht bei Vierwinden einen Damm auf, um eine Überflutung in Ringenberg abzuwenden. Erfolgreich. Doch drei Wochen später gibt es in Hamminkeln ein "Déjà-vu". Am Freitag, 24. Juni, tritt die Issel wieder über die Ufer. Wieder sind viele Ortsteile vom Hochwasser bedroht. Wieder packen alle mit an. Eigentlich ist die Lage noch schlimmer, die Deiche sind vom ersten Hochwasser durchweicht, die Felder stehen voller Wasser. Der Landrat löst keinen Katastrophenalarm aus. Der Bürgermeister lässt wieder die Deiche durchstechen, um das Schlimmste zu verhindern. Bei allem Schlechten, eine Botschaft bleibt: Die Bürger helfen einander in der Not.

Karneval Dass die Dingdener und ihre auswärtigen Gäste Karneval feiern können, stellen sie jedes Jahr aufs Neue unter Beweis. Aber in diesem Jahr kamen sie auch noch bundesweit in die Schlagzeilen. Es mochte sich einfach kein Prinzenpaar für die Session 2016/17 melden. Gleich zwei Kandidatenpärchen hatten wieder abgesagt wegen Schwangerschaft. Also dachten die Dingdener noch mal scharf nach und entschieden: Lass die Frauen an die Macht. Und so wird Tanja Lange alias Tanja I. demnächst den Prinzen verkörpern. "Ich bin eine niederrheinische Frohnatur", erklärt die gebürtige Dingdenerin. Als Frau auf den Prinzenthron zu klettern, sei für sie kein Problem. "Der Karneval liegt mir in den Genen."

Raiffeisenstraße Noch herrscht Stillstand bei einem der Filetstücke in der Innenstadt Hamminkelns. Die Bebauung an der Raiffeisenstraße lässt weiterhin auf sich warten. Nachdem es Ärger unter anderem um Gebäudehöhen gegeben hatte, herrschte Ruhe. Die beiden Investoren fanden bisher keine gemeinsame Lösung, sollen dem Vernehmen nach aber wieder miteinander reden. Die Stadt fährt nun die Strategie, dass ein neuer und vorhabenbezogener Bebauungsplan erst dann beschlossen wird, wenn der neue Bebauungskompromiss steht und die Durchführungsverträge mit den Investoren geschlossen sind.

Abschied Theurer Nach 44 Jahren Schuldienst verabschiedet sich im Juli mit Elisabeth Theurer die Grande dame der Hamminkelner Schulen in den Ruhestand. Seit dem Schuljahr 2000/2001 war sie Rektorin an der Gemeinschaftsgrundschule Hamminkeln, an die sie 1992 von Friedrichsfeld gewechselt war. Sie war immer Pädagogin mit Leib und Seele und wird vor allem Dingen eins vermissen: "Die Kinder".

Brüner Straße Bis die ersten Bagger kommen, wird es noch eine Weile dauern. Aber in die Bebauungspläne für den Sportplatz an der Brüner Straße ist in den vergangenen zwölf Monaten Bewegung gekommen. Drei Investoren haben sich mit ihren Entwürfen um die Bebauung des alten Sportplatzes beworben.

Loikum wird ausgezeichnet Der bundesweite Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beschäftigt im Sommer die Loikumer. Bei der Auftaktveranstaltung ist Jost mit neun Monaten der jüngste Teilnehmer. Am Ende darf Loikum sich Silberdorf auf Bundesebene nennen. Über 2400 Dörfer hatten mitgemacht, 33 davon konnten sich für die Endrunde qualifizieren. "Wir freuen uns über diese Auszeichnung", so Thomas Wingerath, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft.

(RP)
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