RP-Talk Gelbes Sofa Das Marien-Hospital soll weiter wachsen

Wesel · Zum Auftakt der RP-Reihe "Den Puls gefühlt" nahm Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Marien-Hospitals, auf dem gelben Sofa im Haus der Gesundheit Platz. Er sprach über die bauliche und personelle Zukunft sowie aktuelle Probleme.

Das "Gelbe Sofa" mit Dr. Johannes Hütte
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Das "Gelbe Sofa" mit Dr. Johannes Hütte

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Die Botschaft, die Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Marien-Hospitals und der Holding pro homine, den über 60 Zuhörern im Haus der Gesundheit mit auf den Weg gab, war eine positive: "Unser Krankenhaus ist sehr gesund, wir wachsen jedes Jahr mehr", sagte der Wirtschaftswissenschaftler. Er nahm Mittwochabend zum Auftakt der RP-Reihe "Den Puls gefühlt" auf dem gelben Sofa Platz und ließ sich von Redaktionsleiter Thomas Hesse löchern. Lokal- und Krankenhauschef sprachen in der rund eineinhalbstündigen Veranstaltung unter anderem über die bauliche Zukunft des City-Krankenhauses, seine wirtschaftliche Lage, die Jobsituation in der Medizin und speziell am Hospital — und zum Warmwerden über Persönliches. Die Gäste erfuhren in einem unterhaltsamen Pingpong-Spiel zwischen Hesse und Hütte, dass Letzterer aus Paderborn kommt, schon im Studium zu überlangen Schachtelsätzen neigte, auf eine einsame Insel ein iPad, ein Feuerzeug und ein Buch mitnehmen und gern mal mit Bruce Springsteen essen gehen würde.

Sie erfuhren auch zügig Hüttes Sicht auf das Marien-Hospital in Wesel und das zum Unternehmen gehörende Willibrord-Krankenhaus in Emmerich: "Das ist ein kleiner Konzern am Niederrhein, der in 25 Jahren sehr erfolgreich aufgebaut wurde." Ein Konzern, der ganz offensichtlich in mehrfacher Hinsicht attraktiv ist: für die Patienten einerseits (die rund 430 Betten würden laut Hütte definitiv benötigt, da Patienten auch aus dem Umland nach Wesel kommen), aber auch für Mediziner. Gerade ist das Marien-Hospital akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster geworden — eine Ehre, wie Hütte sagt. Und eine Investition in die Zukunft: "Wir sichern uns so den medizinischen Nachwuchs." Man fahre einen hohen Aufwand, um das Hospital attraktiv für junge Ärzte zu machen, sagte Hütte. Als Beispiele nannte er das breite medizinische Spektrum, aber auch Möglichkeiten der Kinderbetreuung und Hilfen bei der Wohnungssuche. Keine Sorgen müsse man sich machen, dass zukünftig Personal abgebaut werden muss: "Es gibt weiter einen steigenden Bedarf an Medizinern und Pflegekräften — ich gehe also eher von steigenden Mitarbeiterzahlen aus."

Dauerthema des Marien-Hospitals, das mitten in der Innenstadt liegt: die Enge und damit die Platzproblematik. Leider habe er kein Grundstück, auf dem er einen zusätzlichen Parkplatz bauen lassen könne, sagte Hütte — am liebsten wäre ihm das natürlich. "Seit es das Haus der Gesundheit gibt, ist es auch in der Tiefgarage deutlich voller geworden", stellte Lokalchef Thomas Hesse fest. Hütte sagte, dass er kurzfristig keine Lösung für dieses Problem bei der Hand habe. Die Enge fordert Hütte zudem, weil intern stets fieberhaft überlegt werde, wie man das Haus baulich weiterentwickeln könne. "Wir müssen hier wirklich jeden Winkel nutzen", sagte der Geschäftsführer, da sei die Kreativität der technischen Abteilung und der Architekten gefragt. Nach rund 90 Minuten angeregten Gesprächs war zwar klar, dass Johannes Hüttes Puls nun deutlich niedriger war als zu Beginn der Veranstaltung, nicht gelöst werden hingegen konnte das Rätsel, was man mit iPad, Feuerzeug und Buch auf einer einsamen Insel anfängt.

Info: Der nächste Termin für das gelbe Sofa steht schon fest: Am 29. April begrüßt Thomas Hesse die drei Weseler Bürgermeisterkandidaten im Haus der Gesundheit.

(RP)
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