Wesel/Rheinberg Deichverband verspricht "andere Öffentlichkeitsarbeit"

Wesel/Rheinberg · Viktor Paeßens wirkt erleichtert. Monatelange Verhandlungen sind überstanden, die Wahlen ebenso. Der 61-jährige Landwirt aus Budberg ist jetzt Deichgräf des neuen Deichverbands Duisburg-Xanten - entstanden durch Fusion von Orsoy und Poll, somit zuständig auch für Wesels linke Rheinseite.

39 Kilometer lang ist die Deichstrecke, für die Paeßens und sein Team nun verantwortlich sind. "Die erste wichtige Aufgabe ist, die fehlenden Haushaltsabschlüsse prüfen zu lassen. Das passiert zeitnah. Danach werden wir den Haushalt für 2017 durch den Erbentag genehmigen lassen."

Was die Beiträge angeht, so müssen sich die Zwangsmitglieder auf eine Erhöhung einstellen. "Aber", so Paeßens, "sie wird nicht so dramatisch ausfallen wie zunächst angenommen. Wir werden nicht auf 1,90 Euro pro tausend Euro Einheitswert gehen müssen." Allerdings wird es bald mehr Mitglieder geben. Der Geltungsbereich wird Richtung Westen erweitert. Als einen Vorteil der Fusion sehen die Deichmänner, dass die Suche nach der genauen Grenze zwischen Poll und Orsoy der Vergangenheit angehört. Sie mäanderte durch Ossenberg, Annaberg, die Innenstadt - ein genauer Verlauf sei nicht nachvollziehbar darzustellen gewesen.

Natürlich gibt es auch Kritik an der Fusion. Ein Vorwurf lautet, die Deichverbände arbeiteten wie Geheimbünde. "Es ist sinnvoll, eine andere Öffentlichkeitsarbeit zu verfolgen", so Paeßens. "Mit dem Thema werden wir offensiver umgehen. Von unserer Verpflichtung, über das Amtsblatt zu unseren Versammlungen einzuladen, weichen wir nicht ab. Denn dadurch haben wir Rechtssicherheit. Aber wir werden zusätzlich über Internet, neue Medien und die Presse informieren."

(up)
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