Kreis Wesel Delta-Port: Genehmigung für Kaimauer da

Kreis Wesel · Millionen-Investition in Wesel: Im Frühjahr beginnt im Rhein-Lippe-Hafen der Bau einer 150 Meter langen Befestigung. Und parallel dazu soll das Ende der Sanierungsarbeiten im Stadthafen mit einer offiziellen Eröffnung gefeiert werden.

 Weithin sichtbares "Markenzeichen" für den Hafen Emmelsum auf Voerder Stadtgebiet ist der riesige Protalkran des Logistikdienstleisters Jerich.

Weithin sichtbares "Markenzeichen" für den Hafen Emmelsum auf Voerder Stadtgebiet ist der riesige Protalkran des Logistikdienstleisters Jerich.

Foto: Ekkehart malz

Bei Jens Briese, dem Chef der Hafengesellschaft Delta-Port mit Sitz in der Kreisstadt, ist die Freude groß. Denn aus Düsseldorf kam jetzt die Plangenehmigung für den Bau einer 150 Meter langen Kaimauer, die ab Frühjahr 2015 im Weseler Rhein-Lippe-Hafen unweit der Grenze zum Voerder Hafen Emmelsum entstehen soll. "Wir sind sehr glücklich, dass alles so schnell gegangen ist. Nun können wir die nötigen Förderanträge stellen", sagte er gestern während eines Pressetermins, bei dem der Diplom-Kaufmann einen Blick auf das nun zu Ende gehende und das neue Jahr warf.

Einer der Höhepunkte 2015 wird zweifelsohne die offizielle Eröffnung des Weseler Stadthafens sein, in den kräftig investiert wurde. Unter anderem in eine neue Kaimauer und die Sanierung der Bahngleise. Doch bevor die Bevölkerung zu einem Eröffnungsfest bzw. Tag der offenen Türen eingeladen wird, soll erst noch der marode Abschnitt der Hafenstraße saniert und beispielsweise die Firma RWZ ihre Fassade aufhübschen. Dafür jedenfalls plädiert Ludger Hovest, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Hafengesellschaft Delta-Port. Die habe, so Hovest, in den zwei Jahren ihres Bestehens mehr erreicht als die Rhein-Lippe-Hafengesellschaft 50 Jahre zuvor: "Für die Stadt Wesel ein Glücksfall." Und auch die Menschen in der Region würden von Delta-Port profitieren, weil in den drei Häfen unter einem Dach neue Firmen (und damit auch Gewerbesteuerzahler) angesiedelt und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen würden. Beispielsweise im Rhein-Lippe-Hafen bei der Hegmann Transit GmbH (Schwerlast-Terminal) sowie bei der Firma GS-Recycling, die an einer Aufbereitungsanlage unter anderem für Schmierstoffe arbeitet und gerade mit dem Bau einer Hochleistungs-Bio-Kläranlage fertig geworden ist. GS-Recycling wird im nächsten Jahr auf der Ostseite des Hafens mit dem Bau einer befahrbaren Kaimauer mit zwei Schiffsliegeplätzen starten. Dort sollen Schiffe beispielsweise gereinigt und entgast werden.

Ebenfalls im nächsten Jahr wird auch im Hafen Emmelsum kräftig investiert. Dort will die Firma Contargo auf einem 46 000 Quadratmeter großen Areal für mehrere Millionen Euro einen KV-Terminal (KV steht für kombinierten Verkehr auf Wasser, Straße und Schiene) errichten. Der vorhandene Portalkran und die Schienen werden genutzt. Und vielleicht entschließt sich ja auch die Firma Sappi Logistics, die Zellstoff per Bahn oder Lkw in eine Papierfabrik in Österreich transportiert, im zweiten Quartal 2015 zum Bau einer neuen, gut 15 000 Quadratmeter großen Logistikhalle. Dafür müsste sie allerdings ihr Firmengelände um etwa sechs Hektar erweitern.

"Bei Delta-Port läuft bislang alles nach Plan", freut sich Briese und hofft, dass die noch freien Areale im Rhein-Lippe-Hafen und in Emmelsum in den nächsten Jahren besetzt werden. "Wir haben eine Reihe von Anfragen und sind zuversichtlich, diese auch in weitere Ansiedlungen umwandeln zu können."

(RP)
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