Kreis Wesel Delta-Port steigert Umschlag und wächst

Kreis Wesel · Die aus drei Anlagen im Kreis Wesel bestehende Hafengesellschaft entwickelt sich weiterhin gut. In einem nächsten Schritt wird Binnenschiffern mehr Service geboten: Schiffsausrüster Wittig testet ab Februar den Lieferbetrieb.

 Das größte Plus des Verbundes erzielte im vergangenen Jahr der Weseler Stadthafen. Hier wurden rund 1,4 Millionen Tonnen Güter umgeladen - 500.000 Tonnen mehr als 2014. Maßgeblich beteiligt war daran der Salzumschlag des Borther Esco-Bergwerks über die neuen Hülskens-Anlagen.

Das größte Plus des Verbundes erzielte im vergangenen Jahr der Weseler Stadthafen. Hier wurden rund 1,4 Millionen Tonnen Güter umgeladen - 500.000 Tonnen mehr als 2014. Maßgeblich beteiligt war daran der Salzumschlag des Borther Esco-Bergwerks über die neuen Hülskens-Anlagen.

Foto: Ekkehart Malz

Jens Briese verabschiedet sich mit einer Erfolgsbilanz von der Hafengesellschaft Delta-Port. Der 52-jährige Geschäftsführer, der zum 1. April als Vorstandsmitglied eines Unternehmens der Bauchemie-Branche nach Aurich in die Nähe seines Wohnortes wechselt, legte gestern in Wesel gute Zahlen vor. Demnach wurden mit bei 3,8 Millionen Tonnen 15,8 Prozent mehr Güter umgeschlagen als 2014.

Das größte Plus erzielte der Weseler Stadthafen. Hier wurden rund 1,4 Millionen Tonnen Güter umgeladen - 500.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Maßgeblich beteiligt war daran der Salzumschlag des Borther Esco-Bergwerks über die neuen Hülskens-Anlagen. Die Sanierung des Hafens gilt als weitgehend abgeschlossen, die juristische Übertragung auf Delta-Port steht unmittelbar bevor. Optisch ändert sich noch mehr. Die Raiffeisen-Firma Hohe Mark (HoMa) wolle alte Silos durch neue ersetzen, sagte Briese. Auch werde man mit RWZ über deren Anlagen sprechen, die starke Abnutzung zeigen. Die Firma Rhenus wolle Zementumschlag (staubfrei in einem geschlossenen System) testen und auf eine sechsstellige Kapazität ausbauen. Ziel seien für Wesel in diesem Jahr insgesamt 1,5 Millionen Tonnen. Die neuen Bahnmöglichkeiten - der Hafen schafft jetzt Ganzzüge - sollen mit dem Anreiz reduzierter Gebühren in den ersten zwei Jahren unterlegt werden. Neu an Bord kommt Schiffsausrüster Wittig aus Duisburg, der seinen Service ab Februar probeweise über die Hafenbüros anbietet. Ralf Wittig sagte, er freue sich über den neuen Standort für das Unternehmen, das bereits seit 117 Jahren am Markt ist.

Auf Vorjahresniveau bewegte sich 2015 mit rund 650.000 Tonnen Umschlag der Rhein-Lippe-Hafen, wo die Schwergutanlage der Hegmann-Gruppe mittlerweile in Betrieb ist. Erwartet wird die Baugenehmigung für eine 300 Meter lange feste Kaje. In zweistelliger Millionenhöhe liegen die Investitionen der Sonsbecker Firma KS Recycling. Zusätzlich ist ein Bebauungsplan in der Mache. Mit potenziellen Ansiedlern laufen Gespräche.

Knapp unter den Umschlagszahlen des Vorjahres bewegte sich der Hafen Emmelsum mit 1,75 Millionen Tonnen. Dessen bisheriges Flächenpotenzial ist nahezu ausgeschöpft. Sappi investiert derzeit 12,6 Millionen in eine neue Umschlagshalle; in der Nähe entwickelt Contargo ein neues Terminal für kombinierten Verkehr (Wasser und Land), das im Herbst fertig werden soll. Hoffnungen setzt Delta-Port auf eine Westerweiterung des Hafens Emmelsum, will außerdem ein Verwaltungsgebäude bauen und vermarkten dürfen.

Stolz ist Briese übrigens auf eine jüngst erfolgreich durchlaufene Umwelt-Zertifizierung. Damit zählt Delta-Port als erster Binnenhafen Europas zu den Eco-Ports. "Das ist sicher für einige Zeit ein Alleinstellungsmerkmal. Ein Vorteil, den andere Binnenhäfen nicht so schnell aufholen können, sagte er.

Wer Brieses Nachfolger wird, ist noch nicht entschieden. Bekanntlich war ein Personaldienstleister mit der Jagd nach einem geeigneten Kopf beauftragt worden. "Das Casting wird jetzt beginnen", sagte Frank Berger (CDU), Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, am Rande im RP-Gespräch.

(RP)
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