Hamminkeln Der Fotomann fliegt nach Hawaii

Hamminkeln · Porträt Torsten Dickmann aus Dingden hat "einen der schönsten Jobs der Welt". Der führt ihn jetzt auf Einladung des ZDF ins Paradies. Dort soll er vor traumhafter Kulisse Hochzeitspaare fotografieren. Auch die Landschaft bietet ihm eine üppige Vielfalt an Motiven.

"Ich begleite verliebte Paare im vielleicht glücklichsten Moment ihres Lebens und fange dabei jede Freudenträne ein." So beschreibt Fotograf Torsten Dickmann aus Dingden seinen Beruf. Das macht er auf so wunderbare Weise, dass er jetzt die Chance bekommt, seine Leidenschaft unter traumhaften Bedingungen auszuleben. Im ZDF-Format "Jobtester" darf er "Auswandern auf Probe" – nicht irgendwohin, nach Hawaii.

Weit über 100 Fotografen hatten sich beworben. Als einer von dreien wurde der 39-Jährige schließlich beim Videocasting auf seine Telegenität gecheckt. Kein Problem. Er stand im Westmünsterland TV schon als Wetterfrosch und Autotester vor der Kamera. Heute besteigt er mit Freundin Sabrina Knipping und dem Produktionsteam den Flieger nach Hawaii. Hier soll er vor allem eins machen: Paare beim vermeintlich schönsten Tag im Leben ins rechte Licht rücken.

Schon jetzt ausgebucht

Damit hat Torsten Dickmann Erfahrung. Freunde hatten ihn 2005 gefragt, ob er ihre Hochzeit auf Mallorca fotografieren könne. "Ich wollte erst absagen", sagt er. Schließlich sei der gelernte Kaufmann im Groß- und Einzelhandel zu der Zeit nur ein "erfahrener Foto-Einsteiger" gewesen, wie er sagt. "Ich habe immer gern geknipst, aber erst als ich mir vor sechs Jahren meine erste digitale Spiegelreflexkamera gekauft habe, hat's mich richtig gepackt", erzählt er.

Seine Hochzeitsbilder kamen an. 2008 hat er sich selbstständig gemacht. Rund 150 Trauungen hat er seither durch seine Fotos unvergesslich gemacht. Für die anstehende Hochzeitssaison bis Ende Oktober ist er schon so gut wie ausgebucht. "Allein für den 5. Juni haben 30 Paare angefragt", sagt Torsten Dickmann, der mittlerweile in die Top 12 der "German Wedding Artists", die erste Bundesliga der Hochzeitsfotografen, aufgestiegen ist. Sein Erfolgsgeheimnis: nicht zu klassisch, eher modern. "Viele wollen nicht die gleichen Bilder wie ihre Eltern", sagt er. So sind verkitschte Bilder hinter blühenden Buchen im Park tabu. Er zeigt Momentausnahmen, die diesen Tag besonders machen. Dafür ist er rund zwölf Stunden bei der Hochzeit dabei – vom Schminken bis zum Eröffnungstanz sucht er "Gänsehautmomente". "Man muss aus dem Ringenberger Schloss das Schloss Bellevue machen können", sagt er. Bei der Auswahl der besten Motive setzt er auf den Rat seiner Freundin, die ihm beim Gestalten der Alben hilft. Verheiratet sind die beiden nicht. "Wer soll denn die Fotos machen?", scherzt er. In Hawaii wird Thorsten Dickmann mindestens drei Hochzeiten fotografieren. Auch ein Unterwassershooting vor paradiesischer Kulisse ist geplant.

Hawaii bietet zudem ein unerschöpfliches Reservoir an Motiven für seine zweite Leidenschaft: die Landschaftsfotografie. Ob er sich das Auswandern wirklich vorstellen kann? "Prinzipiell ja, aber nicht jetzt. Aber wenn, dann sollte es schon ein Inselparadies sein", sagt er. Die Brautpaare, die ihn für ihre Hochzeit engagiert haben, können beruhigt sein: Torsten Dickmann kommt wieder.

(RP)
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