Niederrhein/München Der Niederrhein ist eine Marke

Niederrhein/München · Erster Tag der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München: Die "Elefantenrunde" der Oberbürgermeister und Landräte gab den Startschuss auf der Bühne des Standorts Niederrhein.

 Ordentlich Betrieb herrschte gestern am gemeinsamen Stand des Niederrheins auf der Expo Real.

Ordentlich Betrieb herrschte gestern am gemeinsamen Stand des Niederrheins auf der Expo Real.

Foto: Lothar Berns

Tag eins der größten europäischen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München. Auf der Bühne des orangefarben leuchtenden Würfels der Standort Niederrhein GmbH, gebildet von den Kreisen Kleve, Wesel und Viersen, dem Rheinkreis Neuss und den Städten Krefeld und Mönchengladbach, begann die Messe mit der sogenannten "Elefantenrunde". Die Oberbürgermeister und Landräte der Region stellten sich den Fragen von Moderator Axel Tillmanns.

Als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Standort Niederrhein sprach der Neusser Landrat Hans-Jürgen Petrauschke von "einem guten Stand, weil auch die Unternehmen mitmachen, weil wir gut mit Projekten bestückt sind, was die Anzahl und die Inhalte angeht". Sein Credo: "Wir dürfen nicht auf einzelne Städte gucken, sondern müssen die ganze Region und das Umland im Blick haben. Es kommt darauf an, dass die Region blüht. Jeder Einzelne ist alleine zu schwach."

Frank Meyer, Krefelds Oberbürgermeister, sagte es griffig: "Der Niederrhein ist eine Marke." Und Elmar te Neues, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein, knüpfte an: "Wir liegen mittendrin." Die IHK wünsche sich für die Zukunft "ausgeglichene kommunale Haushalte, neue, auch interkommunale Gewerbeflächen und den Ausbau der Autobahnen".

Ingo Schabrich, Kreisdirektor von Viersen, nannte die "Anbindung von Viersen mit mehreren Autobahnen hervorragend". Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister von Mönchengladbach, streifte die "Stadtentwicklungsstrategie MG plus", die mehr Qualität in allen Gebieten anstrebe, und der Weseler Landrat Ansgar Müller blickte kurz in die Vergangenheit: Mit Logistikunternehmen habe man in den letzten 15 Jahren auf 150 Hektar Fläche 4000 Arbeitsplätze geschaffen. Derzeit plane man die Ausweisung von weiteren 270 Hektar Fläche. Der Kreis Klever Landrat Wolfgang Spreen sagte es fast poetisch: "Was wir morgen ernten wollen, müssen wir heute säen." Er meinte die Bildungspolitik. Die Hochschule Rhein-Waal mit den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort "ist ein Pfund, mit dem man wuchern muss. Über 6000 Studierende aus 110 Nationen, die Hochschule strahlt in vielerlei Hinsicht aus."

Spreen betonte auch die Bedeutung des von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve forcierten Breitbandausbaus, für den er bekanntlich kürzlich in Berlin einen Förderbescheid über 60 Millionen Euro Investitionssumme abgeholt hat. "Schnelles Internet ist einfach ein wichtiger Standortfaktor, sonst ist man nicht mehr wettbewerbsfähig." So schnell wie möglich sollen jetzt auch die Schulen im Kreisgebiet bedacht werden, "das geht los, sobald wir die Fördermittel abrufen können". Die Frage nach einem konkreten Ziel auf der aktuellen Expo Real, die Tillmanns zum Abschluss stellte, beantwortete Ingo Schabrich für Viersen kurz und knapp: "Den Kreis Viersen bekannter machen", Ansgar Müller sagte für den Kreis Wesel: "Unser erfolgreiches Netzwerk mit vielen Terminen fortsetzen, denn wir haben auf der Expo Real schon viele Ansiedlungserfolge erzielen können." Wolfgang Spreen lobte zunächst den "Super-Stand" und hofft, "dass wir von den 500 Hektar im Gepäck möglichst viele vermitteln können". Hans Wilhelm Reiners Ziel ist für Mönchengladbach ähnlich gelagert: "Mit möglichst vielen Interessenten ins Gespräch kommen." In dieselbe Kerbe hieb auch Frank Meyer für Krefeld: "Wir haben 41 Projekte dabei, zu allen wollen wir Gespräche führen." Und Hans-Jürgen Petrauschkes Antwort galt nicht nur für Neuss, sondern für alle: "Ich hoffe, dass von hier aus viele Pflänzchen gesetzt werden, die sich zu stattlichen Pflanzen entwickeln."

Kurz nach der "Elefantenrunde" riss Wolfgang Spreen noch einmal Aspekte des Bildungsthemas an: "Das Feld ist ungemein wichtig, da geht es nicht alleine um die Hochschule, sondern auch um die Sanierung und modernere Ausstattung unserer Berufskollegs, die mit der Hochschule Rhein-Waal in vielerlei Hinsicht verzahnt werden sollen. Da muss ein Miteinander stattfinden." Nachdem das Projekt Berufskolleg Geldern erfolgreich über die Bühne gebracht worden ist, wird demnächst das Berufskolleg Kleve auf den neuesten Stand gebracht. "Die Kosten müssen wir noch mit der Politik festlegen", sagte Spreen, ließ aber keinen Zweifel an der Bedeutung des Vorhabens. In ganz anderer Hinsicht wichtig sein Hinweis zur Verkehrsinfrastruktur im Kreis Kleve: "Uns droht die geplante Sanierung der Rheinbrücke Emmerich. Das soll eigentlich im Jahr 2017 über die Bühne gehen, Rees soll 2018 oder 2019 folgen."

(RP)
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