Wesel Dezernent will sich zu Schulschließung nicht äußern

Wesel · Während der Debatte im Schulausschuss um die höchst umstrittene Gründung einer Gesamtschul-Dependance in der Weseler Innenstadt, die die Schließung von Hauptschule und Realschule-Mitte zur Folge hat, hielt sich Dezernent Daniel Kunstleben mit einer Meinungsäußerung merklich zurück, beantwortete lediglich - das aber offensichtlich so gut wie möglich - die von der Politik an ihn gerichteten Fragen. Dass seine Parteifreunde von der SPD zusammen mit den Linken, den Grünen und den WWW/Piraten mit dem 9:8-Abstimmungssieg das Ende der beiden Innenstadt-Schulen eingeläutet haben, scheint ihm nicht wirklich zu gefallen. Denn auf die Frage der RP, wie er die ganze Angelegenheit sehe, sagte er nur: "Ich nehme den Beschluss, wie er ist." Weiter wollte er sich nicht äußern.

Auskunftsfreudiger zeigte sich Schulamtsdirektorin Petra Klisch, die für die Martini-Hauptschule zuständig ist. Sie zeigte sich verwundert darüber, dass die Politik offensichtlich keinen Wert auf ihre Sicht der Dinge legt. "Aus schulfachlicher Sicht", sagte sie gestern auf Anfrage, "besteht für die Hauptschule keine Notwendigkeit, so schnell mit einem Schließungsbeschluss zu agieren. Denn es sind alle Voraussetzungen gegeben, dass die Hauptschule auch weiterhin in erforderlichem und ausreichendem Maße Schüler aufnehmen kann." Und das wird sie auch tun. Und zwar auf jeden Fall noch in diesem Jahr nach den Sommerferien. So sieht es jedenfalls der Zeitplan der Schulverwaltung vor.

Kunstleben und dessen Team werden übrigens in Sachen Gesamtschul-Dependance vor der Ratssitzung am 23. Juni nicht mehr aktiv. Erst wenn der Beschluss des Schulausschusses dort bestätigt wird, kommt der Prozess in Gang. Dann muss unter anderem mit allen beteiligten Schulen ein Raumkonzept abgestimmt werden, der Kämmerer eine Kostenaufstellung vorlegen und bei der Bezirksregierung ein formeller Antrag gestellt werden.

(RP)
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