Wesel/Dinslaken Die Amtsgerichte hoffen auf zusätzliche Richter

Wesel/Dinslaken · Bei der Justiz gibt es eine Personal-Aufstockung. Noch steht nicht fest, ob im Kreis Wesel neue Stellen geschaffen werden.

Personelle Verstärkung können die Amtsgerichte bei den Richtern dringend gebrauchen. Hoffnung besteht, dass Richterteams um eine Kraft aufgestockt werden. Denn den Amtsgerichten im Landgerichtsbezirk Duisburg, zu dem auch Wesel und Dinslaken gehören, werden vier neue Richter zugewiesen. Ob hier neue Stellen geschaffen werden, konnte Thomas Hubert, stellvertretender Leiter des Dinslakener Amtsgerichts, nicht sagen. "Ich würde es mir aber wünschen, denn Verstärkung können wir gebrauchen", sagte der Jurist.

Die Entscheidung, so die Einschätzung von Thomas Hubert, wird von der Auswertung der Belastungszahlen des dritten Quartals abhängen. Besonders für den Bereich der rechtlichen Betreuungen (frühere Vormundschaft über Volljährige) in Zuständigkeit des Familiengerichts bestünde Personalbedarf, wie Hubert weiter erklärte. Gegenwärtig sei man bemüht, die Überlastung im Richterbereich gleichmäßig auf alle zu verteilen, jeder müsse Mehrarbeit leisten. Da sei eine zusätzliche Kraft natürlich willkommen.

Allerdings wird es an den übrigen Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Duisburg ähnlich aussehen wie in Dinslaken. Zum Gerichtsbezirk, in dem etwa 1,1 Millionen Menschen leben, gehören neben den drei Amtsgerichten in Duisburg (Innenstadt, Hamborn, Ruhrort) noch die in Dinslaken, Wesel, Oberhausen und Mülheim. Da es sieben Amtsgerichte gibt, aber nur vier zusätzliche Richter zur Verfügung stehen, wird nicht jedes dieser Gerichte personelle Verstärkung erhalten.

Das Landgericht Duisburg, so berichtete dessen Pressesprecher Dr. Matthias Breidenstein, erhält künftig vier neue Richter zur Intensivierung der Strafrechtspflege. Die Personalplanungen sehen vor, dass mit den neuen Kräften eine Große und eine Kleine Strafkammer gebildet werden. Während die Große Kammer mit drei Berufsrichtern für Kapitalverbrechen wie Raub, Mord, Totschlag und Bandenkriminalität zuständig ist, wird die Kleine Kammer sich mit den vielen Berufungsverhandlungen befassen, die anfallen.

Personell aufgestockt wird auch die Staatsanwaltschaft Duisburg, Dort werden künftig sieben neue Staatsanwälte ihren Dienst versehen, wie Detlef Nowotsch, der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, sagte. Die personelle Verstärkung soll auch dafür sorgen, dass die Zahl der Schnellverfahren ansteigt. "Noch gibt es nicht viele beschleunigte Verfahren, aber es sollen deutlich mehr werden", wie Nowotsch sagte. Erklärtes Ziel ist es, dass durch schnelle Bearbeitung möglichst wenig Zeit von der Tat bis zur Bestrafung vergeht.

(RP)
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