Wesel Die Diskussion um das Jugendgästehaus reißt nicht ab

Wesel · Die Reaktionen auf den Vorschlag der CDU für ein Jugendgästehaus in der Aue reißen nicht ab. SPD-Ratsherr Karlheinz Hasibether hält nicht nur den Standort für problematisch, sondern fragt, ob sich eine solche Einrichtung mit Blick auf die Konkurrenz in Xanten privatwirtschaftlich rechnet.

Allein die Erweiterung dort um 16 Zimmer in 2010 habe 2,4 Millionen Euro für Bau und Einrichtung gekostet. Dafür seien 29 Prozent Zuschüsse geflossen. Insgesamt kommt Hasibether auf 42 857 Euro pro Bett. Bei einem Haus mit 236 Betten wie in Xanten wären neun bis 14 Millionen nötig. Das privat finanzierte Jugendhotel am Berliner Hauptbahnhof, so Hasibether, habe 2010 immer noch 26 500 Euro pro Bett und insgesamt 6,25 Millionen gekostet. Man müsse Bedarf ermitteln, die Standortfrage klären und einen möglichen Investor suchen.

Peter Malzbender (Naturschutzbund) ist gegen ein Haus am See, kann es sich jedoch am Auestadion vorstellen. Der Vergleich mit der Xantener Herberge hinke, weil das dortige Gewässer nicht so wertvoll sei wie der Auesee. Hier würden Vögel leiden wie die Reiherente, die auf die im Auesee "eingewanderten" Dreikantmuscheln angewiesen sei. Auch sei die von der SPD gewünschte Verbindung von der Flürener Waldstraße zum See absolut schädlich. Malzbender vermisst ein Gesamtkonzept.

Die CDU Büderich begrüßt die Idee des Jugendgästehauses, macht aber auf einen anderen Standort aufmerksam. Und zwar auf die auslaufenden Abgrabungen Pettenkaul und Menzelen. Alpen sei an Freizeitnutzung interessiert. Sollten die Leader-Bewerbungen erfolgreich sein, könnte Fördergeld fließen. Ein Naturlehrpfad könnte auf dem nahen Ziegelei-Gelände entstehen. Außerdem wäre das Gebiet durchs Radwegenetz mit der Naherholung Auesee sowohl über die Rheinbrücke als auch die Fähre verbunden. Eine gemeinschaftliche Sportanlage im Bereich Gest hätte Vorteile. Pettenkaul sei wegen seiner Form regattatauglich und sollte in Überlegungen einbezogen werden.

(fws)
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