Kreis Wesel Die Gerstenernte beginnt
Kreis Wesel · Viele Verbraucher genießen das sonnige Wetter beim Eis und im Schwimmbad. Andere haben gut zu tun. "Für die Landwirte ist jetzt ideales Erntewetter", sagt der Hamminkelner Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel. In diesen Tagen rollen die ersten Mähdrescher am Niederrhein über die Felder mit der Wintergerste.
"Die Landwirte hoffen jetzt, die Ernte trocken einzufahren. Bei anhaltend gutem Wetter wird in rund zwei bis vier Wochen auch der Winterweizen, die wichtigste Getreideart im Rheinland, reif sein", sagte der Vorsitzende. Da es in den vergangenen Wochen vor der kurzen Regenperiode sehr trocken gewesen sei und es vielerorts im Rheinland zu wenig geregnet habe - nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes oft nur 60 Prozent des durchschnittlichen Niederschlages in NRW - könnten die Bauern in diesem Jahr voraussichtlich keine Rekordernte einfahren. Niederschläge der vergangenen Woche hätten das Defizit noch nicht überall ausgleichen können.
Neu erwartet einen mittleren Ernteertrag mit guter Qualität. Die Getreidebestände hätten sich trotz Trockenheit bis auf wenige Ausnahmen gut entwickelt. Besonders am Niederrhein mit leichteren Böden, auf denen auch Weizen angebaut wird, machten sich die Auswirkungen der Trockenheit bemerkbar. "Die Landwirtschaft ist und bleibt abhängig vom Wetter, was Landwirte besonders in der Erntezeit zu spüren bekommen", so der Vorsitzende. Die Trockenheit mache aktuell auch dem Grünland zu schaffen. Der wenige Regen der vergangenen Woche reiche für die Wiesen und Weiden nicht aus. Hier seien die Wasservorräte keinesfalls aufgefüllt, sagt Neu.
Auf 153 860 Hektar wird im Rheinland nach Angaben des Landesbetriebs IT Getreide angebaut.
