Wesel Dom: Prinzipalstücke feierlich eingeweiht

Wesel · Der Reformationstag war für die Evangelische Gemeinde Wesel zugleich der Festtag, an dem der Altar, der Ambo und die Kanzel vorgestellt wurden. Kirchenrat Dr. Volker Lehnert hielt die erste Predigt auf der neuen Kanzel.

 Altar, Ambo und Kanzel – die Prinzipalstücke im Willibrordidom – wurden bei einem Festgottesdienst der Gemeinde feierlich vorgestellt. Pfarrerin Martina Biebersdorf sprach, Domkantorei und Bläserchor umrahmten den Gottesdienst.

Altar, Ambo und Kanzel – die Prinzipalstücke im Willibrordidom – wurden bei einem Festgottesdienst der Gemeinde feierlich vorgestellt. Pfarrerin Martina Biebersdorf sprach, Domkantorei und Bläserchor umrahmten den Gottesdienst.

Foto: bosmann

"Tut mir auf die schöne Pforte" sang die Gemeinde, jubelten Orgel und Bläserchor am Donnerstagabend, dem Reformationstag. Dieser Tag war für die Evangelische Gemeinde Wesel zugleich der Festtag, an dem die "neuen Prinzipalstücke" — Altar, Ambo, Kanzel — mit einem Festgottesdienst eingeweiht wurden. Viele kamen: Gemeindeglieder natürlich, der Dombauverein, Pfarrer Stefan Sühling von der katholischen Kirchengemeinde, Vertreter der politischen Parteien und der Stadtverwaltung.

Mit der Installierung der Prinzipalstücke, die schon vor etwa 20 Jahren als letzte Maßnahme des Wiederaufbaues der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Weseler Stadtkirche angestrebt wurde, ist also das im Spätmittelalter begonnene Bauwerk, geprägt durch den Verwandlungsprozess der Zeiten, neu erstanden. Für Kirchenrat Dr. Volker Lehnert, Düsseldorf, war das der Anlass für seine Festpredigt, die erste, die von der neuen Kanzel gehalten wurde. Die Prinzipal-, also die Haupt-Einrichtungsstücke einer Kirche, teilen in ihrem Namen ihre ursprüngliche Bedeutung mit, die hier nur verkürzt wiedergegeben werden kann: Der Altar ist der Ort der Abendmahlsfeier, in der Christus gegenwärtig ist; der Ambo (Lesepult) ist der Ort, zu dem hinaufzusteigen und zu lesen ist, um nah beim Altar von den Sakramenten zu sprechen; die Kanzel, der Ort des Gotteswortes, das die Welt erschaffen hat. Die Bitte des Predigers: "Altar, Ambo, Kanzel mögen den Glauben stärken."

Die Pfarrerinnen am Dom, Martina Biebersdorf und Sarah Brandt, Domkantor Ansgar Schlei (sehr gut das musikalische Programm), Kantorei, Bläserchor und Presbyter hatten den Gottesdienst sachimmanent mitgestaltet. Karl-Heinz Tieben (Dombauvereins) dankte der Entwerferin der Prinzipalstücke, der jungen Architektin Jutta Heinze. Er zitierte das Urteil von Dr. Andrea Pufke, Leiterin der Denkmalpflege Rheinland und Mitglied der Jury: "Eine eigenständige moderne Hinzufügung." Darin steckt der Gehalt. Bitte genau auf die Sprache achten. Jutta Heinze gestand Freude und Dank, dass ihr Entwurf gewählt wurde, und erinnerte: "Die Architektur des Domes singt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort