Kunst Drei Feste bis zur Museumssanierung

Wesel · Das Otto-Pankok-Museum schließt ab dem 15. Juli. Dann wird es umgebaut. Bis dahin gibt es im Haus Esselt in Drevenack interessante Termine.

 Museumsleiterin Annette Burger ist extra ins Grass-Haus nach Lübeck gefahren, um Bilder des Literaten zur neuen Ausstellung zu holen. Die Veranstaltung gehört zu den Dreien, die bis zur Sanierung und Schließung stattfinden.

Museumsleiterin Annette Burger ist extra ins Grass-Haus nach Lübeck gefahren, um Bilder des Literaten zur neuen Ausstellung zu holen. Die Veranstaltung gehört zu den Dreien, die bis zur Sanierung und Schließung stattfinden.

Foto: Museum

Die Außensanierung von Haus Esselt in Drevenack ist abgeschlossen. Schmuck sieht das weiß getünchte Haus aus. Innen geht es in der ersten Etage weiter. Im Erdgeschoss ist Platz für Besuchergruppen und kleine Publikumsveranstaltungen, so lange hier nicht renoviert wird. Auf dem Außengelände sind Bäume gefallen, das Verwunschene des Ortes ist nicht mehr wie gewohnt, aber gewahrt. Außenpavillon und Wege durch den Wald und an der Issel entlang gehören zum neuen Konzept.

Es hat sich also schon einiges verändert rund ums Haus Esselt und das Otto-Pankok-Museum. Nächstes Projekt ist der Umbau der Museumsscheune unter anderem mit neuem Eingangsbereich. Ab 15. Juli wird das Museum geschlossen. Doch bis dahin gibt es drei Feste, die das Museum im Gespräch halten. Und in der Sanierungsphase sind kleinere Veranstaltungen im Gutshaus geplant. Besuchergruppen sind weiter willkommen. Zudem wird das pädagogische Schulprogramm fortgeführt.

Museumsleiterin Annette Burger, die zusammen mit Ehrenamtlichen der Otto-Pankok-Gesellschaft zurzeit mehrere Veranstaltungen organisiert, ist optimistisch, dass der Plan aufgeht. Wie berichtet steht Günter Grass am Samstag, 28. April, um 17 Uhr im Fokus - als Künstler und als Schriftsteller. Prof. Volker Neuhaus spricht. Titel: "Nachgetragene Liebe - Günter Grass' retrospektives Verhältnis zu seinem Lehrer Otto Pankok". Annette Burger ist eigens zum Grass-Haus in Lübeck gereist und hat teils farbenfrohe und witzige Bilder geholt, die nun in einer Art Kabinettausstellung zu sehen sind. "Mein Jahrhundert" heißt ein Grass-Buch. Die Arbeiten dazu hängen an der Museumswand. Für jedes Jahr hat er eine angefertigt und mit Anmerkungen versehen, 1959 das Erscheinen der "Blechtrommel" zum Beispiel. Der Titel des zweiten bebilderten Buchs lautet "Fundsachen für Nichtleser".

Natürlich gibt es auch wieder Werke von Otto Pankok, unterteilt in die drei Bereiche Landschaft, Tier und Mensch - die Schöpfung eben. Sie stammen aus der Zeit, als der spätere Nobelpreisträger Günter Grass sein Schüler war. Abschließend gibt es am Samstag einen Imbiss. Am 30. Juni folgt ein Kombi-Ereignis. Dann wird das 50-jährige Bestehen der Otto-Pankok-Gesellschaft sowie der 125. Geburtstag Otto Pankoks gefeiert, der am 6. Juni ist. Es spricht Professor Gertrude Cepl-Kaufmann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die dem Hause Pankok sehr verbunden ist. Am Abend macht ein alter Bekannter Musik, der Bluespianist Paul Millns. Er hat bereits in Drevenack gastiert.

Fest Nummer drei ist ein kleiner Abschied vor Toresschließung. Der Tag der offenen Tür am 14. Juli ist letzter Museumstag und gleichzeitig der Geburtstag von Pankoks Tochter Eva, die vor zwei Jahren verstorben ist und in deren Geist das Museum umgebaut wird. "Es soll ein fröhlicher Tag für alle sein", sagt Annette Burger. Dabei ist die Druckerei im Haus Esselt in Betrieb, und das Archiv am Museum wird geöffnet. Rundgänge werden angeboten, auch draußen. Kaffee und Kuchen gibt es im Pankokschen Lebensstil - schlicht und schmackhaft.

Ab September folgen dann Salonabende im Haus Esselt. Der erste Termin ist am 23. November. Dann kommt Autor Tim Pröse aus Essen, bekannt durch sein Buch "Jahrhundertzeugen - Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler". Der Aufwand, den die Ehrenamtlichen betreiben, ist groß und bemerkenswert. Otto-Pankok-Stiftung und Gesellschaft arbeiten bei dem gesamten Projekt Hand in Hand. thh

(RP)
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