Schermbeck Ehrenamtler einfach vor die Tür gesetzt

Schermbeck · Das seit gut zehn Jahren tätige Gahlener Blutspende-Betreuungsteam wird vom Deutschen Roten Kreuz nicht mehr benötigt. Grund sind zuletzt deutlich gesunkene Spenderzahlen. Blutspendetermin im Januar wird ersatzlos gestrichen.

 Für das fünfköpfige Gahlener Blutspende-Betreuungsteam, zu dem Christel Grobe, Jutta Nuycken, Antonius Jansen, Mathilde Jansen und Jutta Röding (v.l.) gehört haben, wird es keinen Einsatz mehr im örtlichen Gemeindehaus (hinten) geben.

Für das fünfköpfige Gahlener Blutspende-Betreuungsteam, zu dem Christel Grobe, Jutta Nuycken, Antonius Jansen, Mathilde Jansen und Jutta Röding (v.l.) gehört haben, wird es keinen Einsatz mehr im örtlichen Gemeindehaus (hinten) geben.

Foto: Scheffler

So einfach setzt man Ehrenamtler vor die Tür. Man greift zum Telefon, ruft einen Ehrenamtler an und teilt ihm mit, dass er und weitere vier Mitstreiter nicht mehr kommen müssen. Gleichzeitig wird der Raum des bisherigen Wirkens gekündigt.

Genauso ist es jetzt vier engagierten Frauen und einem Mann in Gahlen gegangen. Während sich das Betreuungsteam der zweimal jährlich stattfindenden Blutspende-Aktionen schon den 5. Januar 2015 im Kalender als nächsten Termin fürs Blutspenden im Gahlener Gemeindehaus notiert hatte, erfuhr Mathilde Jansen von einer Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes, dass es in Gahlen keinen Blutspendetermin mehr geben werde. Die Benutzung des Gemeindehauses für Blutspendetermine wurde ebenfalls abgesagt.

"Nach so vielen Jahren kommt da schon ein bisschen Wehmut auf", bekennt Mathilde Jansen und ergänzt: "Die Blutspendetermine waren für Spender und Betreuer fast wie ein Familientreffen." Und einen jungen Helfer als Nachfolger im Team hatten die Gahlener auch schon mit Sven Röding (26) gefunden, der beim letzten Mal sein Debüt gab.

Das DRK begründet die Aufgabe der Gahlener Blutspende-Stelle mit der geringer gewordenen Zahl der Spender. Jahrelang kamen in der Regel 60 Freiwillige. Zuletzt waren es nur noch knapp unter 40. Unglücklicherweise, so berichtet das Gahlener Team, hätten die letzten beiden Termine jeweils in den Ferien gelegen.

Mathilde und Antonius Jansen möchten sich ebenso bei den Spendern bedanken wie Christel Grobe, Jutta Nuycken und Jutta Röding. Gleichzeitig bitten sie die bisherigen Gahlener Spender, weiterhin zu Blutspendeterminen nach Schermbeck, Dorsten, Kirchhellen oder Hünxe zu gehen.

Mehr als zehn Jahre lang gehörte das Gahlener Team zum Netzwerk des DRK und half beim Aufbau einer Blutbank. Es sorgte dafür, dass die Arbeit der Ärzte reibungslos funktionieren konnte. Schon eine Stunde vor Beginn wurden die einzelnen Stationen aufgebaut und die Cafeteria eingerichtet. In dem eingespielten Team hatte jeder seinen festen Platz. Mathilde Jansen und Jutta Nuycken leisteten den Küchendienst. Die Registrierung der Blutspender übernahmen Antonius Jansen und Jutta Röding. Christel Grobe unterstützte das Ärzteteam im eigentlichen Blutspenderaum. Sie erneuerte die Papierauflagen der Liegen, bevor ein neuer Spender Platz nahm, stellte die Box mit den Blutspendenadeln auf ein kleines Tischchen und legte dem Spender das Blutdruckmessgerät an, damit der Arzt seine Arbeit zügig erledigen kann.

Mathilde Jansen bleibt dem DRK durch ihre Mitarbeit beim Schermbecker Betreuungsteam erhalten.

(hes)
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