Hamminkeln Ein kleines Dorf leistet Widerstand gegen die Betuwe

Hamminkeln · Tag zwei des Erörterungstermins zum Ausbau der Bahnlinie (Stichwort Betuwe) begann, wie der erste endete: mit dem Thema Lärmschutz. Die Debatte dauerte im Bürgerhaus Friedenshalle so lange, dass der Zeitplan von Versammlungsleiterin Dr. Christina Schwoon stark in Schieflage geriet. Über den Mittag hinaus reichten die zahlreichen Kritiken der Anwohner, denen der gestrige Anhörungstag gehörte und die viele Angaben der Bahn AG anzweifelten. Die Troglage, gefordert von Stadt, Politik und Bürgern, folgte später. Ob ein weiterer Tag für die Komplexe Sicherheit und Immobilen-Wertminderung reicht, ist abzuwarten. Heute geht es ab 10 Uhr weiter.

100 Einwender und 15 Vertreter von öffentlichen Einrichtungen -und damit etwas weniger als beim Auftakttag - meldete die Bezirksregierung Düsseldorf. Inhaltlich ging es etliche Stunden um aktiven und passiven Lärmschutz, die von der Bahn vorgelegte Kosten-Nutzen-Analyse und die Zahlenbasis für prognostizierte Schallwerte. Der fehlende Schutz der Außenbereiche war Kritikpunkt. Vor allem ging es um Einzelfälle von Anwohnern an der Bahnlinie, aber auch Basiswerte. So wurde die genannte Zahl der Züge auf der Strecke angezweifelt, die nicht der Prognose auf niederländischer Seite entspreche. Die Bahn reagierte mit offiziellen Angaben, Zugeständnisse waren nicht sichtbar.

Dann vertrat die Stadt vehement die Forderung nach der Troglage in Mehrhoog. Durch vermehrte Meldungen von Ratsmitgliedern wurde es politischer, es gab mehr Applaus. Deutlich war, dass Bahn und Bürger immer öfter auseinander lagen. Johannes Flaswinkel, Betroffener und Ratsmitglied der Grünen, sagte: "Ein kleines Dorf leistet Widerstand. Das ist gut so." Er konstatierte "erhebliche Unterschiede zwischen Bahn und Bürgern". Bürgermeister Bernd Romanski resümierte: "Die Stimmung war diesmal deutlich negativer. Aber die Bürger resignieren nicht."

(thh)
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