Hamminkeln Eine echte Stradivari im Baumarkt

Hamminkeln · Ungewöhnlicher Ort: Die "musik:landschaft westfalen" startet im Bautreff Borgers in die sechste Saison.

 Christian Reichelt, Hermann Borgers, Dr. Rüdiger Schmidt und Dirk Klapsing (v.r.) laden für den 26. Juli zum Klassik-Konzert bei Bautreff Borgers ein.

Christian Reichelt, Hermann Borgers, Dr. Rüdiger Schmidt und Dirk Klapsing (v.r.) laden für den 26. Juli zum Klassik-Konzert bei Bautreff Borgers ein.

Foto: Scheffler

Wo im "Bauzentrum Borgers" im Alltag Gabelstapler rumdüsen, um tonnenweise Baustoffe zu verladen, da wird - erstmals in der 82-jährigen Firmengeschichte - von Hand eine sehr wertvolle Stradivari-Geige vorsichtig ausgeladen und zum Podium gebracht. Das Instrument anno 1692, eine Leihgabe der Reinhold Würth-Kulturstiftung, wird am Samstag, 26. Juli, ab 20 Uhr in der Ladezone der Firma Borgers in der Daßhorst im Rahmen eines Konzertes der Serie "musik:landschaft westfalen" erklingen. Einlass ist bereits ab 18 Uhr.

"Wir bemühen uns, an ungewöhnlichen Orten Konzerte zum Erlebnis werden zu lassen", so Dirk Klapsing, Intendant der "musik:landschaft Westfalen". Auf der Suche nach einem solchen Ort traf er im Rotary-Club Lippe-Issel auf Hermann Borgers, Geschäftsführer der Borgers Baustoffe GmbH. "Es ist für uns absolutes Neuland", gesteht Borgers, der sich mit seiner Mannschaft der Herausforderung stellt und für das Konzert etwa 3000 m2 einer überdachten Lagerfläche freiräumen wird.

"Wir wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass man zu einem Klassik-Konzert nur in Frack und Zylinder gehen kann", sagt Dirk Klapsing. Nur so sei es möglich, Hürden abzubauen und dazu beizutragen, dass neue Zuhörer die Erfahrung machen, dass klassische Musik "total aufregend sein kann".

Zu den 25 Konzerten, die zwischen dem 17. Juli und dem 12. September an 23 Standorten stattfinden, gehören außerhalb Westfalens die Konzerte in Kevelaer (19. Juli) und Hamminkeln (26. Juli). In Hamminkeln präsentiert das m:lw-Festival-Orchester unter Leitung von Maciej Tworek ein ansprechendes wie anspruchsvolles Programm. Die Ouvertüre "La Gazza Ladra" von Rossini, auch bekannt als "Diebische Elster", eröffnet den Abend, ehe das "Capriccio Italien" von Peter Tschaikowsky erklingt. Star an der Violine ist Jozsef Lendvay aus Budapest. Der Ungar, vielfacher Preisträger und auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause, ist der Solist im Violin-Konzert in e-moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Im zweiten Teil steht Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur op. 60 auf dem Programm. Die Sinfonie entstand 1806 in einer Zeit, als Beethoven sehr verliebt war. Die Zuhörer werden das am freundlichen, hellen Duktus des Werkes erkennen.

Christian Reichelt, amtierender Rotary-Präsident, freut sich, dass der Club als Promotor mit einem so bedeutenden Musik-Event verbunden wird. Bei der Aufführung ist aber sein Nachfolger, Dr. Rüdiger Schmidt, der am 1. Juli den Vorsitz im Rotary-Club übernimmt.

Karten Vorverkauf 29, 34 und 39 Euro bei Lotto Biggel am Molkereiplatz sowie an allen CTS- und Proticket-Vorverkaufsstellen, Abendkasse sechs Euro zusätzlich

(hes)
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