Schermbeck Eine neue Feldbahn fürs Gahlener Aap

Schermbeck · Wenn ihr Antrag genehmigt wird, wollen die Gahlener Feldbahnfreunde noch in diesem Jahr bauen.

Wenn die Redensart "Was lange währt, wird endlich gut" stimmt, dann steht Schermbeck mit der Feldbahn im Gahlener Aap eine ganz tolle Sache ins Haus.

Als im Jahr 2005 das Dachziegelwerk Idunahall (Röben) geschlossen wurde, interessierte sich der Förderverein Deutsche Feldbahnen für den Erhalt der Feldbahn, die bis 2001 noch kommerziell genutzt wurde, um Ton aus dem Gahlener Heisterkamp zum Werk an der Alten Poststraße zu transportieren. Der Verein wollte die bauliche Ausführung dieser Feldbahnstrecke als "lebendiges Industriedenkmal" der Nachwelt erhalten. Hätte diese Idee umgesetzt werden können, dann würde heute die Feldbahn vom ehemaligen Werksgelände Ecke Maassenstraße/Alte Postraße entlang der Maassenstraße (L104) über die Brücken der Lippe und des Wesel-Datteln-Kanals hinweg bis zu den alten Gahlener Tongruben führen.

Der Wechsel in den Eigentumsverhältnissen von Firmengelände und Feldbahnstrecke im Jahr 2010, ein bauliches Problem im Heisterkamp, Schwierigkeiten bei der Genehmigung des Feldbahnbetriebes und der Verkauf eines Teiles der Gleisanlagen durch Straßen NRW führten schließlich dazu, dass von der ursprünglichen Planung Abstand genommen wurde. Eine Zeit lang bemühte sich der 2007 gegründete Verein der Feldbahnfreunde Schermbeck-Gahlen darum, wenigstens die Gleisanlagen südlich der Kanalbrücke zu nutzen. Auch dieser Rumpfbetrieb konnte nicht verwirklicht werden.

Inzwischen haben sich die Gahlener Feldbahnfreunde ein ganz anderes Ziel gesetzt: Im Januar 2015 haben sie einen Antrag zur Errichtung einer Besucherfeldbahn gestellt, die auf dem Gelände des Hofes Haferkamp im Gahlener Aap errichtet werden soll. Die Besucherfeldbahn soll am Rande des östlich angrenzenden Feldes südlich des Lippebogens errichtet werden.

Geplant sind zwei Schienenstränge. Die nördliche Gleistrasse soll parallel zum Lippebogen bis zum geplanten Haltepunkt Lippewiesen führen. Die südliche Gleistrasse, die zum Teil schon liegt, führt entlang der Straße, die den Hof Haferkamp mit dem Sportgelände des TuS Gahlen verbindet. Die geplante Trasse soll im Endzustand eine Gesamtlänge von etwa 1200 Meter aufweisen. Da sie auf dem Antragsgrundstück jeweils in Randlage errichtet werden soll, können die verbleibenden Flächen weiterhin als Ackerland genutzt werden. Neben der Gleistrasse ist außerdem noch die Errichtung eines Bürocontainers als zukünftiges Vereinsdomizil der Feldbahnfreunde geplant.

Die Genehmigung hat sich im Verlauf des Jahres verzögert, weil noch einige Planungsunterlagen nachgereicht werden mussten. Eine Gebäudezeichnung wurde ebenso nachgeliefert wie das Ergebnis einer jüngeren Vermessung und der Nachweis von elf Stellplätzen für Besucher, von denen einer behindertengerecht sein muss. Diese Unterlagen liegen dem Bauordnungsamt des Kreises Wesel seit Mitte Dezember vor. Sollte die Genehmigung noch vor Beginn der Vegetationsperiode eintreffen, dann würde der Verein bereits in diesem Jahr den Bau der südlichen Strecke bis zum Sportverein TuS Gahlen vornehmen. Die Umsetzung des zweiten (nördlichen) Bauabschnittes plant der Verein dann für das Frühjahr 2017.

(hes)
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