Wesel Eine neue Schulleiterin für den Fusternberg

Wesel · Judith Nikolei wechselt von der Schermbecker Maximilian-Kolbe-Grundschule nach Wesel.

 Judith Nikolei vor ihrer neuen Arbeitsstätte. Am 1. Februar fängt sie an der Grundschule Fusternberg an.

Judith Nikolei vor ihrer neuen Arbeitsstätte. Am 1. Februar fängt sie an der Grundschule Fusternberg an.

Foto: sep

Judith Nikolei kehrt zurück in die Stadt, in der sie auch wohnt, in der sie früher schon arbeitete: Zum 1. Februar wird sie Schulleiterin an der Gemeinschaftsgrundschule Fusternberg. Die Freude auf diese Aufgabe ist bei ihr groß - Nikolei will auch hier Schüler, Lehrer und Eltern mitnehmen, Schule als Gemeinschaftsaufgabe begreifen, zu der alle ihren Teil beitragen können. Derzeit ist sie noch als Leiterin an der Maximilian-Kolbe-Grundschule in Schermbeck tätig. Dass sie von dort nach Wesel geht, hängt auch damit zusammen, dass noch nicht abschließend geklärt ist, wie die Schullandschaft in Schermbeck aufgestellt wird. "Ich habe mich wegen der möglichen Änderungen umorientiert."

Der Berufswunsch Lehrerin zeichnete sich für die zweifache Mutter früh ab. Die gebürtige Viersenerin machte nach dem Studium Anfang der Neunziger in Mönchengladbach ihr Referendariat, hatte dort auch ihre erste Lehrerstelle. Die Pädagogin wurde dann Fachleiterin am Studienzentrum in Essen, nach sieben Jahren zog sie mit ihrem Mann im Frühjahr 1998 nach Wesel. Judith Nikolei arbeitete an der Grundschule Brüner-Tor-Platz. Im Schulverbund mit der Grundschule am Mühlenberg wurde sie Konrektorin. Es folgte die Stelle an der Innenstadt-Grundschule an der Böhlstraße. 2016 ging sie nach Schermbeck, wurde Schulleiterin.

Ähnlich wie in Schermbeck auch handelt es sich bei der Grundschule Fusternberg um ein Haus mittlerer Größe. Judith Nikolei will auch hier Kinder für die Schule begeistern, "ihnen einen angenehmen Lebensraum gestalten." Als Leiterin hat sie die Verantwortung für die Unterrichtsgestaltung, ist gewissermaßen auch Managerin der Schule. "Man möchte Qualität sichern, aber das hängt immer an den Rahmenbedingungen." Vorbilder habe sie mehrere in ihrer Schullaufbahn kennengelernt. So will auch sie agieren: "Ich möchte offen in der Kommunikation sein, transparent Entscheidungen treffen. Aber manchmal können die natürlich auch unbequem sein."

Eine ihrer schwierigsten Aufgaben in diesen Tagen ist dabei die Suche nach Arbeitskollegen. "Es herrscht Lehrermangel, das spüren wir am Ende in Wesel zwar nicht so wie in anderen Städten, aber dennoch wird uns das auch irgendwann erreichen", sagt Judith Nikolei. Die Rahmenbedingungen in ihrem Job würden schwieriger. "Die normalen Unterrichtsstunden bekommen wir mit diesem Personal gedeckt, aber es bleibt immer weniger Kapazität für Förderstunden und AGs." In die Klage vieler Pädagogen über das Niveau der Schüler will sie nicht einstimmen. Die Fähigkeiten hätten sich verschoben. "Kinder können heute andere Dinge, sie haben eine größere Affinität zu digitalen Medien, haben dadurch auch oft einen größeren Wissensschatz." Eine andere Beobachtung, die sie macht, ist die einer Elternschaft, die entweder das Kind zu sehr umsorgt oder eben zu wenig darauf schaut. "Das gesunde Mittelmaß beim Umgang mit Kindern fehlt manchmal."

Und wie ist eine Schulleiterin als Mutter? Zu Hause wohnen der 16-jährige Sohn Jakob und die 18-jährige Tochter Anna. "Man hofft, dass man den Kindern etwas hat mitgeben können zum Thema Herzensbildung", sagt sie. "Aber die beiden gehen im Unterschied zu den Kleinen schon ihren eigenen Weg."

(RP)
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