Wesel Erste Polizisten ziehen zur Schillstraße

Wesel · Für mehrere Millionen Euro ist das frühere Straßen-NRW-Gebäude umgebaut worden. Freitag beginnt der Umzug.

Noch wird in der ehemaligen Niederlassung des Landesbetriebes Straßen NRW an der Schillstraße gewerkelt und gebohrt, werden auf der Baustelle Leitungen verlegt und Wände gestrichen. Und trotzdem beziehen bereits am Freitag die ersten Mitarbeiter der Polizei ihre Büros im Trakt A des markanten, drei-flügeligen Baus mit der Backsteinfassade und den exakt 209 nagelneuen, mit Schutzglas versehenen Fenstern. Gestern schon standen Umzugs-Lkw vor den Polizei-Gebäuden am Herzogenring beziehungsweise an der Alten Delogstraße, um Computer und Bürostühle, Möbel und Akten einzuladen und Richtung Schillstraße zu fahren.

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass die ersten Mitarbeiter im Juli umziehen - und genau das schaffen wir jetzt auch", freut sich Elmar Schneider. Er ist nicht nur 1. Polizeihauptkommissar, sondern auch Technischer Dezernent für die Kreispolizeibehörde Wesel. Bei ihm laufen die Fäden der umfangreichen und mehrere Millionen Euro teuren Umbaumaßnahme zusammen. Wie viele Millionen Euro das Land beziehungsweise der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW genau an der Schillstraße investiert, weiß er nicht. Denn: "Die Behörde hält sich mit Zahlen sehr zurück."

Schneider hingegen gibt gerne Auskunft darüber, warum die Polizei in das von Straßen NRW aufgegebene Gebäude aus den 70er Jahren zieht und was in den vergangenen Monaten alles passiert ist beziehungsweise noch passieren soll. Er führt seine Gäste durch das staubige Treppenhaus ("Alles ist in gutem Zustand, zumal Straßen NRW hier vor vier Jahren einiges modernisiert hat") in den Trakt A. Die Büros sind entweder mit Linoleum oder einem unempfindlichen Teppichboden ausgelegt und mit einigen neuen Arbeitstischen bestückt. "Alles andere bringen die Kollegen des Kriminalkommissariates 12, das für Wirtschaftsdelikte zuständig ist, und der Fortbildungsstelle mit", erklärt Schneider. Bereits eingeräumt ist die Teeküche. Kein Hingucker, aber funktional ausgestattet. Netter anzusehen ist der Konferenzraum nebenan, der mit hochwertigen, noch mit Schutzfolie überzogenen Drehstühlen und einem riesigen Tisch ausgestattet ist. Hier kann der Landrat als Polizeichef beispielsweise zum Pressegespräch bitten.

In den nächsten vier bis fünf Wochen sollen auch alle übrigen Büros bezogen sein. Und zwar nicht zuletzt von Mitarbeitern, die noch im Polizei-Gebäude an der Reeser Landstraße tätig sind und unter anderem für Tötungsdelikte, Brandsachen und Waffen zuständig sind.

Beim Gang um das Gebäude verweist Schneider unter anderem darauf, dass die erst wenige Jahre alte Rampe für Rollstühle zu steil ist und abgerissen werden muss. So schnell ändern sich die Bestimmungen. Ein Hebelifter wird künftig am gläsernen Foyer, das noch gebaut werden muss, für den barrierefreien Zugang sorgen. Und ein Stromaggregat, groß wie ein Überseecontainer, soll im Notfall die Energieversorgung für mehrere Tage sicherstellen.

Damit die Polizei-Dependance auch auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht, werden die Grünflächen zwischen den 86 Parkplätzen (einige auch für Besucher) im Herbst neu bepflanzt. Bis dahin dürfte der Verwaltungsbau weiterhin einer Baustelle gleichen.

(RP)
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