Wesel Es läuft gut im Jugendclub Büderich

Wesel · IB zieht positive Bilanz der offenen Jugendarbeit. Aus der Sicht des Trägers funktioniert die Lösung am Sportplatz.

 Bärbel Flores und Oguz Taskin leiten die Jugendarbeit im Vereinsheim Büderich. Sie freuen sich über die positive Entwicklung.

Bärbel Flores und Oguz Taskin leiten die Jugendarbeit im Vereinsheim Büderich. Sie freuen sich über die positive Entwicklung.

Foto: ekkehart malz

Die Frage nach dem "richtigen Standort" für die offene Jugendarbeit hatte vor Jahren in Büderich für heftige Auseinandersetzungen gesorgt. Nach einigem Hin und Her verließ der Träger IB (Internationaler Bund) schließlich den Standort Clarenbach-Haus der Evangelischen Kirchengemeinde, um im Souterrain des Vereinsheims am Sportplatz Schützenstraße ein neues Domizil zu beziehen. Knapp fünf Jahre sind seither vergangen. Ein Anlass, sich dort einmal umzusehen.

"Derzeit ist wirklich alles in Ordnung", sagt Bärbel Flores vom Träger IB, die den fünf mal pro Woche geöffneten Jugendclub Büderich zusammen mit den Erziehern Oguz Taskin und Kim Rakszpreiksz leitet. Probleme mit Nachbarn wegen Lärm gehören der Vergangenheit an. Auch Meinungsverschiedenheiten mit dem Sportverein sind ausgestanden. Die Stimmung im Jugendclub ist während des Besuchs der RP bestens. Heute sind hauptsächlich Jungs verschiedener Nationalitäten im Alter zwischen zehn und 16 da. Einige spielen Billard, andere haben sich einen Basketball geschnappt und sind draußen, wo gleich auch gegrillt wird. Das selbst gemachte Knoblauchbrot kommt gerade frisch aus dem Ofen. "Darf ich mal probieren?", fragt Björn. Er darf - ausnahmsweise. "Schmeckt super." Der Zwölfjährige ist bis zu vier Mal in der Woche im Jugendclub. Hier trifft er Freunde, hier betätigt er sich sportlich, hier fühlt er sich wohl. "Ich wüsste nix, was man noch verbessern könnte", sagt er. Ein Klassenkamerad aus der Grundschule hatte ihm damals vom Treff erzählt.

Neben Björn sitze Heval. Der Junge ist Kurde, ebenfalls zwölf Jahre alt. Schon seine Geschwister waren Stammgäste beim IB-Team. Ohne den täglichen Treff würde ihm etwas fehlen, sagt er. "Hier sind meine Freunde. Sonst hätte ich zu Hause Langeweile."

Dass keine Langeweile aufkommt, dafür sorgt das IB-Team gerade jetzt auch in den Ferien. "Wir bieten ein buntes Programm, zu dem beispielsweise neben einem Fußballturnier und einer Spielerallye auch eine Kanutour und Ausflüge gehören. Hier wird gekocht, hier werden Gesellschaftsspiele gespielt, es gibt auch mal extra Mädelsabende. Und wer will, kann hier auch einfach nur mal - unter unserer Aufsicht - abhängen", sagt Oguz Taskin.

Programmhighlight in diesem Jahr ist eine Berlin-Tour für die Jugendlichen in den Herbstferien. Mit einem Bus des IB geht's in die Bundeshauptstadt, wo alle in einer Ferienwohnung untergebracht sind und sich selbst verpflegen. Die Jugendlichen werden die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt sehen, im Rahmen der politischen Bildung den Reichstag besuchen inklusive Führung und Treffen mit einem Abgeordneten. Sollte es die Zeit zulassen, wird noch eine KZ-Gedenkstätte besucht.

Doch es geht nicht nur um Freizeitvergnügen. Die IB-Betreuer sind auch da, wenn die Mädels und Jungs Probleme haben - zu Hause, in der Schule, mit dem anderen Geschlecht. "Wir hören zu, helfen bei Hausaufgaben und Bewerbungen und sind einfach für unsere Kinder und Jugendlichen da", sagt Bärbel Flores.

Dass sich in dem offenen Treff täglich bis zu 30 junge Leute Tummeln zeigt ihr, dass sie und ihre Kollegen mit ihrem Angebot nicht ganz falsch liegen können.

(RP)
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