Wesel Eselorden geht an Groschek

Wesel · Das Närrische Parlament der Stadt Wesel setzt NRW-Bauminister Michael Groschek auf das karnevalistische Grautier.

 Michael Groschek hat sich öfter als Wesel-Fan geoutet und für allerlei Fördermittel gesorgt. Nur die Südumgehung hat der neue Esel noch nicht vorangebracht.

Michael Groschek hat sich öfter als Wesel-Fan geoutet und für allerlei Fördermittel gesorgt. Nur die Südumgehung hat der neue Esel noch nicht vorangebracht.

Foto: Malz

NRW-Bauminister Michael Groschek ist der neue Träger des Weseler Eselordens. Überreicht bekommt er ihn am Karnevalssonntag, 15. Februar, in der Weseler Niederrheinhalle. Dies gab gestern pünktlich um 11.11 Uhr Ulla Hornemann als Präsidentin des Närrischen Parlaments bekannt. Groschek ist unmittelbarer Nachfolger von Kabarettistin Lioba Albus. Zu den prominenten Eselordenträgern der Vergangenheit zählen unter anderem Dieter Nuhr, Hermann van Veen, Hanns-Dieter Hüsch, Helga Feddersen und der frühere RP-Chefredakteur Dr. Joachim Sobotta.

Michael Groschek aus Oberhausen ist karnevalistisch nicht unbeleckt. Er sorgte unter anderem dafür, dass seine SPD beim Rosenmontagszug einen eigenen Wagen stellt. Seine Familie besitzt einen eigenen Patenesel. Er hat sich öfter als Wesel-Fan geoutet und für allerlei Fördermittel gesorgt.

Die halfen beim Umbau des Zitadellenviertels, beim Parkplatz am Bahnhof und bei der Fußgängerzone, die er als "Champs Élysées des Niederrheins" lobte. Das alles zeichnet ihn positiv aus. Aber eine Eselei gibt es auch: Bei der neuen Rheinquerung der B 58 fehlt noch immer die Südumgehung. Auch in Sachen Betuwelinie zog Hornemann den Genossen durch den Kakao und erwog, ihm ein Baugrundstück an der Bahn anzubieten. Auch könne man ja mit dem Gleiskörper wie in Stuttgart unterirdisch tätig werden.

Minister Groschek selbst fühlt sich höchst geehrt. "Vom verkehrspolitischen Lastesel zum närrischen Lustesel", sagte er gestern im RP-Gespräch. Überlegt habe er nicht, sondern sofort zugesagt, als die Würde an ihn herangetragen worden war. Er ist Blau-Weißer Ritter in Dinslaken, Senator in der KG "Dampf drauf", Ehrensenator bei den Styrumer Löwen und Eulenordenträger in Oberhausen. Was er zur Bereicherung des Programms am 15. Februar mitbringt, steht noch nicht fest, aber es werde sich schon sehen lassen können, sagte Groschek.

Die traditionelle Bekanntgabe des neuen Ordensträgers fand mit zünftiger Unterstützung im Fasskeller am Kornmarkt statt. Neben Spitzen der Stadt und des Karnevals war auch Franz Michelbrink als Geschäftsführer der Stadtwerke dabei. Denn der neue Stadtorden, geschaffen von Jens Müller, ist seinem aktuell wichtigsten Projekt gewidmet: der Sanierung des Stadthafens. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hob die jahrhundertelange Bedeutung des Hafens für Wesels Wirtschaft und seine exzellente Lage hervor. Nun werde er "zu einem Logistikjuwel generalüberholt". Dads närrische Grautier geht auf dem Orden mit gutem Beispiel als Packesel voran und macht mit voll beladenem Schiff an der neuen Kaimauer fest.

 Stadtorden: Der Weseler Hafen wird zum Logistik-Juwel.

Stadtorden: Der Weseler Hafen wird zum Logistik-Juwel.

Foto: Ekkehart Malz

"Dass wir uns noch mal küssen ...", sagte Westkamp zur Gaudi aller, als sie ihren einstigen CDU-Kontrahenten aus dem Bürgermeisterwahlkampf mit dem Hafen-Orden dekorierte. Der gelobte glücklich, die Plakette während der ganzen Session stolz tragen zu wollen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort