Wesel Expo Real: Der Niederrhein setzt auf Logistik

Wesel · "Branchenfokus Logistik: Neue Entwicklungen am Standort Niederrhein" hieß das Thema des zweiten Tages der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München auf der Bühne des Standorts Niederrhein.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, leitete in das Themenfeld ein: "Die geografische Lage des Niederrheins ist hervorragend, zudem verfügen wir über eine ausgezeichnete Infrastruktur und haben eine einkommensstarke Bevölkerung." Logistik mache keinen Halt an kommunalen Grenzen, sagte Steinmetz. "Wir sind ein wichtiger Knotenpunkt, von dem alle profitieren. Es gibt bei uns schon zahlreiche Logistik-Unternehmen, die sich zu einem wahren Beschäftigungs-Motor der Region entwickelt haben."

Issums Erster Bürger Clemens Brüx nannte einen mitentscheidenden Standortvorteil von Issum: "Wir sind davon überzeugt, dass wir ganz kurze Wege haben. An unserem Gewerbegebiet Am Schankweiler fahren Tag für Tag 12.000 Fahrzeuge vorbei." Sein Wunsch für die Zukunft: "Leider haben wir unsere Brauerei Diebels verloren, deshalb streben wir in unserer Kommune einen möglichst gesunden Branchenmix an."

Den Gewerbepark Goch-Weeze rückte Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm in den Mittelpunkt: "Unter dem Wort Gewerbepark verstehen wir eine interkommunale Zusammenarbeit zwischen der Stadt Goch und der Gemeinde Weeze. Wir haben uns zusammengetan und eine 50 Hektar große Fläche aufgelegt, die in Steinwurfweite zur Autobahn 57 liegt und deren Fläche sich auf beide Kommunen verteilt." In dem Gewerbegebiet sei "großflächige Ansiedlung möglich". Knickrehm unterstrich auch im Namen seines Weezer Bürgermeister-Kollegen Ulrich Francken: "Wir sind völlig offen und können auf individuelle Wünsche eingehen."

An Knickrehms Worte knüpfte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers an: "Die Logistik spielt bei uns eine große Rolle. Wir verfügen auf dem Sektor über 7000 Arbeitsplätze im Kreis Kleve und sind sehr deutlich weitergekommen, zum Beispiel mit der riesigen Ansiedlung der BLG Logistic in Emmerich mit heute mehr als 250 Mitarbeitern". Das Credo des Kreis Klever Wirtschaftsförderers: "Wir glauben an die Logistik. Eine Vision ist die, von der Gochs Bürgermeister gerade gesprochen hat, dazu kommen noch autobahnnahe Gebiete in Emmerich und in Straelen."

Im Kreis Wesel ist die Lage vergleichbar, wie Landrat Ansgar Müller erläuterte: "Wir verfügen traditionell über starke Logistiker. Mehr als 300 Unternehmen sind in dieser Branche bei uns tätig, darunter absolute Hightech-Firmen. Insgesamt sprechen wir über 15.000 Arbeitsplätze, das sind elf Prozent aller Arbeitsplätze, womit die Logistik der größte Arbeitgeber des Kreises Wesel ist", sagte der Landrat. Man habe in jüngerer Vergangenheit 150 Hektar Fläche zur Verfügung gestellt, im Regionalplan habe man weitere 270 Hektar angemeldet, sagte Müller, der "mit einer starken Nachfrage" rechnet.

Für die Firma Delta Port mit Sitzen im Hafen Emmelsum, im Rhein-Lippe-Hafen und im Stadthafen Wesel betonte der Geschäftsführer der international agierenden Firma, Andreas Stolte, man wolle für die Zukunft gerüstet sein und habe gemeinsam mit der Uni Duisburg-Essen das Projekt "Delta Port 4.0" aufgelegt.

Das Schlusswort gehörte IHK-Chef Jürgen Steinmetz: "Früher hieß es immer, Logistiker sind nur Flächenfresser, das ist natürlich Quatsch. Heute haben wir am Niederrhein 2000 Betriebe mit insgesamt 30.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, der Anstieg liegt in den letzten Jahren bei stolzen 36 Prozent und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir sind jedenfalls gut beraten, weiter auf die Logistik zu setzen."

(RP)
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