Hamminkeln Fehler in der Verwaltung führen zu höheren Gebühren für Bürger

Hamminkeln · Die Verwaltung hat bei Ausschreibungen für Straßenreinigung und Gruben Fehler gemacht. Romanski übernimmt die Verantwortung. Das ändert nichts daran, dass die Hamminkelner mehr zahlen müssen.

Johannes Flaswinkel (Grüne) trieb es im Rat auf die Spitze. "Das muss personelle Konsequenzen haben. Abläufe, wie sie geschehen sind, gehen auf keinen Fall", schimpfte er. Derartige Konsequenzen lehnten seine Ratskollegen zwar ab, aber sie machten ihrem Ärger Luft. Sie müssten den Bürgern jetzt die unerwartete Erhöhung erklären. Bürgermeister Bernd Romanski stellte sich vor seine Mitarbeiter und übernahm die Verantwortung, die er als Chef auch hat. Das wiederum war Beleg dafür, dass wirklich etwas mächtig schief gelaufen ist im Rathaus. Etwas, das die Bürger Geld kostet als Folge von Ausschreibungen für die Straßenreinigung und Entsorgung von Grundstücks-Entwässerungsanlagen. Die gingen zu spät raus, und da in Zeiten des Wirtschaftsbooms die Anbieter nicht Schlange stehen, wurde es teuer. Nun sind höhere Gebühren fällig.

Romanski sicherte Organisationsveränderungen und die Einführung von Reporting über laufende Verfahren zu. Das kam als schnelle Reaktion im Rat zwar gut an, aber die grundsätzliche Besorgnis blieb. "Der Umfang der Gebührenerhöhungen steigt ständig, da müssen wir auf die Bremse treten", sagte Silke Westerhoff (FDP).

Hintergrund ist, dass die Politiker sich nach der letzten Ratssitzung auf Aussagen verlassen hatten, dass die Gebühren einigermaßen stabil bleiben. Zuvor hatte sich der Bürgermeister für die späte Ausschreibung entschuldigt, als die Verwaltung die Vorlage wieder von der Tagesordnung nahm, um neu zu rechnen. "Wir können froh sein, dass wir überhaupt Angebote erhalten haben. Es wird für die öffentliche Hand zunehmend schwieriger, welche zu bekommen", sagte er nun.

Jörg Adams (SPD) nahm's kühl: "Wenn Gebühren steigen, müssen sie umgesetzt werden. Gegen einen Gebührenhaushalt zu stimmen, macht einfach keinen Sinn." Das war ein Seitenhieb auf die Grünen, die den Aufschlag bei den Friedhofsgebühren nicht mitgetragen hatten.

(RP)
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