Schermbeck Feldbahnfreunde präsentieren ihre restaurierte Lok

Schermbeck · Die Wiederherstellung der Lok ist vollbracht, die Reaktivierung der alten Strecke nicht. Der Verein hat das Projekt abgeschrieben.

 Michael Nienhaus, Vorsitzender der Feldbahnfreunde, zeigt die Lok DS 16. Besucher können sie am Samstag auf dem Hof Haferkamp bewundern.

Michael Nienhaus, Vorsitzender der Feldbahnfreunde, zeigt die Lok DS 16. Besucher können sie am Samstag auf dem Hof Haferkamp bewundern.

Foto: Malz

Schienen am Rande des Maisfeldes deuten es schon an: Auf dem Hof Haferkamp Im Aap 25 sind ganz besondere Fortbewegungsmittel Zuhause. Denn dort haben die Feldbahnfreunde Schermbeck-Gahlen ihre Werkstatt und ihren Lokschuppen. 22 Mitglieder zählt der Verein - und einige tonnenschwere Feldbahnen, die über mittlerweile rund 300 Meter Gleise fahren. Zudem werden dort in liebevoller Kleinarbeit auch Feldbahnloks restauriert und so zu echten Schmuckstücken gemacht.

Nach rund drei Jahren Arbeit wollen die Feldbahnfreunde nun am Samstag von 14.30 bis 18 Uhr ihr neuestes Werk der Öffentlichkeit präsentieren: Eine restaurierte Nelskamp Feldbahnlok. "Sie ist 1939 gebaut worden und ist an den Reichsarbeitsdienst geliefert worden", sagt Michael Nienhaus, Vorsitzender der Feldbahnfreunde. Der habe sie dann an die Dachziegelwerke Nelskamp übergeben. Seitdem habe die Feldbahnlok DS 16, die über 16 PS verfügt und 3 bis 3,5 Tonnen auf die Waage bringt, Schermbeck nicht verlassen. 2010 haben sie es schließlich als Dauerleihgabe bekommen.

Als Nienhaus das gute Stück in Grün und Rot startet, zeigt sich, dass die Lok nicht nur optisch, sondern auch akustisch (2-Takt-Diesel-Motor) Einiges zu bieten hat. "Wir haben sie komplett zerlegt und gesandstrahlt. Die Beulen in der Haube haben wir gelassen, die haben ja ihre Geschichte", sagt der 52-Jährige. Genutzt worden sei die Lok wahrscheinlich bis Ende der 70er Jahre.

"Wir werden sie am Samstag schön geschmückt präsentieren", sagt Nienhaus. Dann wird auch die Familie Nelskamp anwesend und die Lok in Betrieb zu sehen sein. Dazu gibt's Kaffee und Kuchen.

Eigentlich wollen die Feldbahnfreunde die alte Strecke von der Lippebrücke bis zur Tongrube reaktivieren. Doch wie bekannt, müsste dafür nicht nur ein Artenschutzgutachten angefertigt, sondern auch Ausgleichsleistungen erbracht werden. "Insgesamt wären rund 50 000 Euro aufzubringen, bevor überhaupt etwas an der eigentlichen Bahn getan werden kann", nennt Nienhaus die Größenordnung. Zu viel für die Feldbahnfreunde, auch wenn sie als förderwürdig beim Leader-Topf eingestuft wurden. Die Option auf die nahegelegene Freifläche auszuweichen scheitert an deren Freigabe. Nienhaus persönlich habe das Projekt erst einmal abgeschrieben.

Trotzdem sollen bald weitere Schienen verlegt werden, entsprechende Bauanträge für eine Erweiterung Im Aap werden eingereicht. Rund 300 Meter sollen hinzukommen - hauptsächlich in Richtung Sportplatz. Zudem hätten die Feldbahnfreunde nichts gegen eine neue, tonnenschwere Herausforderung in Form einer restaurationsbedürftigen Lok, deutet Nienhaus an.

(RP)
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