Schermbeck Feuerwehr hat den Ernstfall geübt

Schermbeck · Schermbecks Löschzug rettete am Donnerstag zwei Menschen - oder hätte gerettet, wäre es ein echtes Feuer gewesen.

 Über eine Drehleiter wurden die zwei Mitarbeiter der Nispa befreit, die - für die Übung - im Gebäude eingeschlossen waren.

Über eine Drehleiter wurden die zwei Mitarbeiter der Nispa befreit, die - für die Übung - im Gebäude eingeschlossen waren.

Foto: Scheffler

Dichter Qualm drang Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr aus der Schalterhalle der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa). Passanten blieben erschrocken stehen und beobachteten, wie wenig später das Personal aus dem Haupteingang herauskam und die Mittelstraße überquerte, um sich vor dem Vodafone-Geschäft zu sammeln. Nur wenige Minuten später, um 18.17 Uhr, fuhr der Löschzug Schermbeck der Freiwilligen Feuerwehr vor. Löschzugführer Christoph Loick hatte auf den Einsatz einer Sirene verzichtet und eine langsame Fahrt angeordnet, um einen Unfall zu verhindern. Eile war nicht geboten, denn: Es handelte sich lediglich um eine Einsatzübung, die mit dem Nispa-Centerleiter Jens Schulz abgesprochen war.

Mit 18 Wehrleuten rückte der Löschzug an. Während die Wehrleute den Einsatzleitwagen, Löschfahrzeuge und Leiter an geeigneten Stellen postierten und mit den Vorbereitungen für die Brandbekämpfung beschäftigt waren, prüften Christoph Loick und sein Stellvertreter Dirk Nondorf die Lage. Beim Durchzählen der versammelten Personen wurde festgestellt, dass mit Benedikt Triptrap und Norbert Besten zwei Mitarbeiter im Obergeschoss eingeschlossen waren. Menschenrettung hat bei der Wehr absoluten Vorrang, und so ging es zuallererst darum, die Eingeschlossenen über die Drehleiter in Sicherheit zu bringen.

Parallel drangen zwei Trupps mit jeweils zwei Personen unter Atemschutzmasken in die Schalterhalle vor, wobei der Trupp auf der Rückseite des Gebäudes zunächst einen Hochleistungslüfter im Treppenhaus in Stellung brachte, um eine Verrauchung des Treppenhauses zu verhindern, damit die Bewohner über den Sparkassenetagen den Weg ins Freie finden konnten. Ein zweiköpfiger Sicherheitstrupp wartete draußen, um einspringen zu können, falls einer der beiden Trupp ausfallen würde.

Nach 30 Minuten war der angebliche Brand gelöscht. Nach den Aufräumungsarbeiten fuhren die Wehrleute zum Gerätehaus in der Schienebergstege. Dort fand unter Leitung von Christoph Loick und Dirk Nondorf eine Nachbesprechung statt. "Ich war überrascht, wie gut es funktioniert hat", zeigte sich Loick zufrieden. "Die schnelle Menschenrettung wurde zügig und professionell durchgeführt", ergänzte Nondorf und auch der zügige Aufbau der Wasserversorgung fand die Anerkennung des Leitungsteams.

Die Nispa bedankte sich mit einem Imbiss bei den Wehrleuten. Der Generalbevollmächtigte Reinhard Hoffacker dankte dem Löschzug und lobte das Vorgehen des Nispa-Personals. Zwar sei jeder Mitarbeiter verpflichtet, den Brandschutzordner in der Geschäftsstelle zu studieren, aber es sei doch ein Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

"Die praktische Übung bringt mehr Motivation als der Unterricht an der Tafel oder der Einsatz der Filme", sagte Loick. Für die Wehr war es in diesem Jahr die zweite Übung. Im März ging es in der Gärtnerei Halfmann am "Dicken Stein" ebenfalls um Menschenrettung und Brandbekämpfung.

(RP)
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