Wesel Feuerwerk ohne Frevler an Brücke

Wesel · Wesel-Marketing mit Nabu über Sperrung der linksrheinischen Ruine einig

 Da soll nun keiner mehr drauf: Peter Malzbender (r.) zeigt Thomas Brocker, Kathrin Zwanzig und Yvonne Oehmichen Gefahren der Ruine.

Da soll nun keiner mehr drauf: Peter Malzbender (r.) zeigt Thomas Brocker, Kathrin Zwanzig und Yvonne Oehmichen Gefahren der Ruine.

Foto: Ekkehart Malz

Auch das 37. Weseler Stadtfest PPP am Wochenende soll schön, friedlich und stimmungsvoll werden. Dies gilt besonders für den traditionellen Höhepunkt: das Feuerwerk am Samstagabend. Das farbenfrohe und von Musik untermalte Spektakel zieht regelmäßig Zehntausende an. Gerade da aber, wo es abgeschossen wird, gibt es immer wieder Ärger, weil nassforsche Zaungäste Natur- und Denkmalschutz missachten. Wie die RP berichtete, wird dem frevelhaften Treiben auf der linken Rheinseite rund um die Ruine der alten Eisenbahnbrücke nun ein Riegel vorgeschoben. Polizeistreifen und ein halbes Dutzend Sicherheitskräfte sollen dafür sorgen, dass das Gemäuer und auch die Abschusswiese nicht von Unbefugten betreten werden. Thomas Brocker, Kathrin Zwanzig und Yvonne Oehmichen von Wesel-Marketing sowie Peter Malzbender, Kreisvorsitzender des Naturschutzbundes, erklärten gestern unisono, warum das so wichtig ist.

Lebensgefährlich ist nicht nur das Klettern auf Brückenresten, wo unter dichtem Bewuchs große Löcher lauern und man etliche Meter tief abstürzen kann. Auch das Arbeitsgebiet der Feuerwerker muss wegen eventueller Querschläger tabu bleiben. Malzbender erinnert sich mit Schaudern, dass da Hunderte campierten. Mit kleinen Kindern und Hunden, die den Krach obendrein nicht vertragen. Um Eulenvögel sorgt er sich wenig, weil die das Ohrsystem sozusagen abschalten. Wohl aber leiden seltene Arten, wenn zig Leute durch ihr Revier laufen. Steinkauz, Rostgans, Kiebitz, Feldlerche, Rotschenkel mögen's nicht.

"Ich will das Feuerwerk nicht verbieten lassen. 20, 30 Minuten sind für die Tiere nicht schlimm", sagte Malzbender mit Verweis auf Diskussionen im Vorjahr. "Aber es gibt sichere Plätze auf dem Deich, von denen man es auch sehr gut sieht." Thomas Brocker unterstrich die Anliegen: "Das war eine Situation, die wir so nicht mehr möchten. Wenn irgendwo einer durchrutscht, werden wir es nicht verhindern können. Aber wir versuchen, das Areal zu sichern." Ab Samstagmittag werden Absperrungen installiert. Der Nabu will nach PPP mithelfen, die Wiesen von Sprengkörpern zu befreien, damit diese nicht von Tieren gefressen werden. Dem Feuerwerker zollte Malzbender übrigens Lob für professionelle Arbeit. Aber dessen stabile Absperrungen und Warntafeln seien 2013 ignoriert worden.

(RP)
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